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EU-Ernte 2024: Weizen- und Rapsergebnisse deutlich reduziert

Die Europäische Kommission hat ihre Prognosen zur Getreideversorgung in der EU aktualisiert und dabei die Erwartungen für die Getreideproduktion im Jahr 2024 erneut gesenkt. Laut dem neuesten Bericht wird die Gesamtproduktion auf etwa 261 Millionen Tonnen geschätzt, was im Vergleich zum Vorjahr, mit 270 Millionen Tonnen, einen Rückgang darstellt. Zugleich wird ein leicht erhöhter Verbrauch von 257 Millionen Tonnen prognostiziert.

Die Getreideexporte der EU sind im Vergleich zum Vorjahr von 51,5 Millionen Tonnen auf 40 Millionen Tonnen gesunken, während die Importe mit 31,2 Millionen Tonnen ebenfalls leicht zurückgegangen sind. Besonders stark betroffen von dieser Entwicklung sind die Lagerbestände, die von 46,2 Millionen Tonnen auf 41 Millionen Tonnen schrumpfen, was lediglich 15,5 % des Verbrauchs entspricht und den niedrigsten Stand seit fast einem Jahrzehnt markiert.

Die Versorgungslage bei Weizen ist besonders prekär: Die fiel von 132,5 Millionen Tonnen im Vorjahr auf 121,7 Millionen Tonnen. Der Verbrauch von Weizen wird nur geringfügig auf 110,5 Millionen Tonnen zurückgehen, während die Weizenexporte von 36 Millionen Tonnen auf 26 Millionen Tonnen fallen. Die Lagerbestände bei Weizen reduzieren sich um nahezu 6 Millionen Tonnen oder 33 %. Frankreich und Deutschland sind von diesen Entwicklungen am stärksten betroffen.

Die Ernte von Gerste wird auf 50,4 Millionen Tonnen geschätzt, mit einem Verbrauch von 42 Millionen Tonnen innerhalb der EU und Nettoexporten von etwa 8 Millionen Tonnen. Die Lagerbestände bei Gerste bleiben dabei nahezu unverändert. Auch bei Roggen und Triticale wird ein Rückgang der Produktion um 8 % bis 9 % verzeichnet, mit entsprechenden Reduzierungen der Lagerbestände, um den Inlandsbedarf zu decken.

Die Maisernte, die noch nicht vollständig abgeschlossen ist, wird auf nur noch 60,1 Millionen Tonnen geschätzt, ein Rückgang um 9,9 %. Besonders starke Einbußen werden in südosteuropäischen Ländern wie , Bulgarien und Ungarn erwartet. Bei einem Verbrauch von 76 Millionen Tonnen sind Nettoimporte von etwa 16 Millionen Tonnen erforderlich.

Trotz der gesunkenen Erntemengen passen sich die nicht entsprechend an. Die Weizenpreise haben sich zwar stabilisiert, bewegen sich aber insgesamt auf einem niedrigen Niveau, vergleichbar mit den Preisen aus dem Jahr 2012.

Die EU- wird für das Wirtschaftsjahr 2024/25 auf 17,1 Millionen Tonnen geschätzt, im Vergleich zu 19,7 Millionen Tonnen im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die reduzierten Anbauflächen um 7,3 % und die geringeren Hektarerträge um 6,3 % zurückzuführen. Die Rapsversorgung ist weltweit knapp, was normalerweise zu höheren Preisen führen würde, doch der wird durch die starken Preise von Palmöl und Soja sowie die derzeitigen Rohölkurse beeinflusst.

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