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EU erwartet 2024 signifikanten Rückgang der Weizenernte

Die Europäische Union steht 2024 vor einer deutlich geringeren Weizenernte als im Vorjahr, prognostiziert die in ihrer aktuellen Schätzung. Die Brüsseler Experten haben ihre Prognose für die kommende Getreideernte im April 2024 nochmals leicht nach unten korrigiert, wobei vor allem der von einem starken Rückgang betroffen ist.

Im Vergleich zum Vorjahr könnte die Weizenernte um über 5 Millionen Tonnen auf knapp 127 Millionen Tonnen fallen, im Gegensatz zu 132,6 Millionen Tonnen im Jahr 2023. Als Hauptgrund wird die verringerte Anbaufläche genannt. Dies könnte zu einer Halbierung der Endbestände von 21,5 auf 12,6 Millionen Tonnen führen, was eine signifikante Reduzierung darstellt.

Trotz der geringeren Weizenproduktion bleibt der innergemeinschaftliche Verbrauch mit etwa 50 Millionen Tonnen stabil, während der auf 6 Millionen Tonnen und der Export auf knapp 32 Millionen Tonnen geschätzt wird.

In Bezug auf andere Getreidearten wie Gerste und Mais zeigt sich ein differenzierteres Bild. Die Gerstenernte wird auf 53,6 Millionen Tonnen geschätzt, der Verbrauch auf 41,1 Millionen Tonnen und der Export auf etwa 10 Millionen Tonnen. Die Maisernte wird erwartungsgemäß auf rund 69 Millionen Tonnen steigen, während der Inlandsverbrauch mit 76,7 Millionen Tonnen weiterhin hohe Nettoimporte in Höhe von etwa 8 Millionen Tonnen erfordert.

Die Gesamternte der EU wird 2024 mit 278,5 Millionen Tonnen prognostiziert, was eine leichte Kürzung im Vergleich zur Schätzung im März darstellt. Der innereuropäische Verbrauch wird auf 257,1 Millionen Tonnen eingeschätzt, und die Importmenge leicht verringert auf 26,4 Millionen Tonnen. Die Exportmenge bleibt mit 47,5 Millionen Tonnen unverändert hoch.

Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind als aktueller Zwischenstand zu verstehen. Die endgültigen Erträge werden maßgeblich von den kommenden Wachstumsphasen und den Erntebedingungen abhängen, deren Einfluss noch aussteht. Trotz der leichten Erhöhung des Überhangbestands am Jahresende zeichnen sich für die Versorgung mit im Wirtschaftsjahr 2024/25 kaum Veränderungen ab, was die Bedeutung der bevorstehenden Monate unterstreicht.

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