Ende August hat die EU-Kommission ihre Schätzungen zur Getreideversorgung in der Saison 2024/25 erneut angepasst und teils nach unten korrigiert. Die jüngste monatliche Prognose der EU zur Getreideversorgung schätzt die Erntemenge auf 264,5 Millionen Tonnen, was etwa 2 % weniger ist als im Vorjahr. Der Verbrauch wird auf etwa 257 Millionen Tonnen geschätzt, was nahezu unverändert bleibt. Die Exporte wurden auf 40,4 Millionen Tonnen gesenkt, während die Importe auf 29 Millionen Tonnen veranschlagt sind. Der Endbestand wird voraussichtlich auf 42,7 Millionen Tonnen sinken.
Die aktuellen Schätzungen der EU-Kommission zeigen eine rückläufige Tendenz bei der Getreideversorgung. Für die verschiedenen Getreidearten ergeben sich folgende Zahlen: Die Gesamternte von Weizen in der EU wird auf 122,95 Millionen Tonnen geschätzt. Der Verbrauch innerhalb der EU wird voraussichtlich 110,4 Millionen Tonnen erreichen. Für Weichweizen werden Exporte von 26 Millionen Tonnen und Importe von 6 Millionen Tonnen erwartet, wobei letztere vor allem Qualitätsweizen umfassen. Bei Hartweizen wird davon ausgegangen, dass Nettoimporte von 2,3 Millionen Tonnen notwendig sein werden, um etwa 25 % des EU-Verbrauchs zu decken. Die Lagerbestände an Weizen in der EU könnten um 17 % sinken.
Die Gerstenernte wird auf 51,3 Millionen Tonnen geschätzt, während der Verbrauch bei etwa 42 Millionen Tonnen liegt. Der Nettoexport wird voraussichtlich 9 Millionen Tonnen betragen. Die Endbestände bei Gerste ändern sich nur geringfügig. Bei Roggen und Triticale bleibt die Versorgungsbilanz weitgehend stabil, wobei der Roggenmarkt ein Volumen von etwa 7,4 Millionen Tonnen und Triticale von 10,7 Millionen Tonnen erreichen dürfte.
Für die noch ausstehende Körnermaisernte wird eine Menge von 61,6 Millionen Tonnen erwartet, wobei die Ausweitung der Anbaufläche eine entscheidende Rolle spielt. Dennoch gibt es in den südosteuropäischen Mitgliedstaaten erhebliche Risiken für die Ernte. Angesichts ihrer Rolle als bedeutender Exporteur beeinflussen die reduzierten Ernte- und Exportmengen der EU die globale Markt- und Preisentwicklung erheblich. Diese Einschätzung wird durch die jüngsten Preisanstiege an den internationalen Börsen bestätigt.
Auch die Prognose für die EU-Rapsernte 2024 wurde von der Kommission weiter nach unten korrigiert. Erwartet werden etwa 18 Millionen Tonnen, was fast 9 % weniger als im Vorjahr ist. Die vorherigen Schätzungen waren deutlich optimistischer. Die Reduktion ist zum einen auf die verringerte Anbaufläche von rund 5,9 Millionen Hektar zurückzuführen, zum anderen auf einen geringeren Ertrag pro Hektar von 3,1 Tonnen im Vergleich zu 3,2 Tonnen im Vorjahr. Der Verbrauch in der EU wird auf 23,3 Millionen Tonnen Raps gesenkt, nachdem es 2022 noch 25,85 Millionen Tonnen waren. Um den Bedarf zu decken, wird ein Import aus Drittländern in Höhe von 5,85 Millionen Tonnen notwendig sein, wobei ein Großteil dieser Menge voraussichtlich aus der Ukraine und Australien kommen wird.