Die jüngsten Daten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) haben kaum spürbare Auswirkungen auf die Getreidepreise gehabt. Unterstützung erfährt der Markt jedoch durch die ansteigenden Getreidepreise in Russland sowie durch die schleppenden Aussaatfortschritte am Schwarzen Meer. Ebenso tragen verzögerte Aussaaten in Frankreich dazu bei, dass die Preise stabil bleiben.
In der letzten Woche verzeichneten die Weizenpreise in Russland einen Anstieg um 3 US-Dollar auf 222 bis 224 US-Dollar pro Tonne (FOB) und erreichten damit den höchsten Stand seit Ende Juni, wie das Analyseinstitut SovEcon berichtete. Das russische Landwirtschaftsministerium hat Exporteure angewiesen, Weizen nicht unter einem Preis von 250 US-Dollar pro Tonne FOB auf internationalen Märkten anzubieten. Die gesamte Getreideernte Russlands für das Jahr 2024 wird voraussichtlich etwa 130 Millionen Tonnen betragen, wovon 83 Millionen Tonnen auf Weizen entfallen. Diese Prognose liegt leicht unter den ursprünglich vom Ministerium erwarteten 132 Millionen Tonnen Gesamternte und 84 Millionen Tonnen Weizen.
Die Exportgeschwindigkeit für russischen Weizen bleibt hoch mit 9,5 Millionen Tonnen in den ersten zwei Monaten der Saison, was nahe an den Rekordwerten des Vorjahres liegt. Im Vergleich dazu könnten die Getreideexporte der Ukraine in der Saison 2024/25 von 51 Millionen Tonnen im Vorjahr auf 40 Millionen Tonnen fallen, was der stellvertretende Landwirtschaftsminister Taras Vysotskyi mit niedrigeren Erntemengen und Beständen begründet.
Der Bericht des USDA über die weltweite Getreideernte brachte nur geringe Anpassungen mit sich. Die globale Weizenernte wurde auf 794 Millionen Tonnen geschätzt, was einen Rückgang um 2,9 Millionen Tonnen gegenüber dem September darstellt. Die Anpassungen im Weltverbrauch führten jedoch zu einem leichten Anstieg des globalen Weizenbestands auf 257,72 Millionen Tonnen. Die Weizenproduktion in den USA, der Europäischen Union und Russland wurde nach unten korrigiert, während die ukrainische Weizenproduktion leicht anstieg.
Die weltweite Maisernte wurde auf 306,5 Millionen Tonnen geschätzt, 1,9 Millionen Tonnen weniger als noch im September. Die Anpassungen bei den Sojabohnen blieben minimal. In Frankreich waren zu diesem Zeitpunkt lediglich 6 % der Maisernte abgeschlossen und die Aussaat von Weizen und Wintergerste lag unter dem Durchschnitt.
Die Weizenpreise blieben nach Veröffentlichung des USDA-Berichts uneinheitlich und die Preise für Weizen, Mais und Raps zeigen sowohl in Europa als auch in den USA weiterhin Schwankungen. Der Markt bleibt somit volatil und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.