Die Getreidepreise haben zum Ende der Woche einen spürbaren Anstieg erlebt und ihre Aufwärtsbewegung zu Beginn der neuen Woche fortgesetzt. Trotz dieser positiven Entwicklung sind die jüngsten Gewinne noch nicht ausreichend, um die starken Rückgänge der vergangenen Wochen vollständig auszugleichen. Analysten weisen auf die fortbestehenden wirtschaftlichen Herausforderungen für Getreidebauern hin.
Eine signifikante Veränderung zeichnet sich auf den Anbauflächen für Winterweizen ab. Während in Europa mit einer Ausweitung der Anbaufläche gerechnet wird, ist in Russland das Gegenteil der Fall. Laut dem Beratungsunternehmen Strategie Grains könnte die Weichweizenanbaufläche in der Europäischen Union im kommenden Jahr erheblich wachsen, begünstigt durch verbesserte Wetterbedingungen. Derweil wird die Anbaufläche für Winterweizen in Russland für die Saison 2025/26 voraussichtlich auf den niedrigsten Stand seit 2018/19 fallen, wie Igor Pavensky von Rusagrotrans JSC prognostiziert.
Die Analysten von Agritel berichten, dass die Getreidepreise auch vom schwachen Euro/Dollar-Wechselkurs profitieren, der die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Weizenexporte steigert. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Lage für die Landwirte in Europa schwierig, insbesondere nach den katastrophalen Ernteergebnissen des Jahres 2024.
In Frankreich sind laut dem Landwirtschaftsamt FranceAgriMer bis zum 11. November bereits 78 % der erwarteten Weichweizenanpflanzungen durchgeführt worden, was einen Fortschritt gegenüber der Vorwoche darstellt. Strategie Grains schätzt, dass die Anbaufläche für Weichweizen in der EU im nächsten Jahr um etwa 1 Million Hektar zunehmen wird.
Auf der anderen Seite hat das russische Beratungsunternehmen Sovecon seine Schätzungen für die Getreideernte 2024 nach unten korrigiert, allerdings die Prognose für die Weizenernte 2025 angehoben. In der Ukraine wurde bis zum 14. November ein Großteil des Getreides bereits geerntet.