Die Getreidepreise, insbesondere die von Weizen, sind aktuell starken Schwankungen unterworfen. Dies ist vor allem auf das jüngst angekündigte Abkommen zwischen Russland und der Ukraine zurückzuführen, das die Spannungen im Schwarzen Meer reduzieren soll. Die Vereinigten Staaten haben ihre Unterstützung für das Abkommen bekanntgegeben, das darauf abzielt, Russland wieder einen erleichterten Zugang zu den globalen Märkten für Agrarprodukte und Düngemittel zu ermöglichen. Dies schließt Maßnahmen ein, die Seeversicherungskosten zu senken und den Zugang zu Häfen sowie Zahlungssystemen zu verbessern.
Die russische Regierung hat als Bedingung für das Inkrafttreten einer Waffenruhe die Aufhebung von Sanktionen gegen wichtige russische Finanzinstitutionen gestellt, darunter die Agrarbank Rosselkhozbank. Diese sollen wieder Anschluss an das internationale Zahlungssystem SWIFT finden und von allen Handelsrestriktionen befreit werden, die Lebensmittel, Düngemittel, Schiffe und Landmaschinen betreffen.
Das Abkommen sieht die Fortsetzung der Schwarzmeer-Getreideinitiative vor, die bereits 2022 unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei etabliert wurde. Diese Initiative ermöglichte den sicheren Export von 33 Millionen Tonnen ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer. Im Gegenzug sollten Handelserleichterungen für russische Agrarexporte geschaffen werden. Russland hatte sich jedoch 2023 aus dem Abkommen zurückgezogen, da es Probleme beim Export eigener Produkte durch logistische und finanzielle Restriktionen gab.
Die Wiederaufnahme des Getreideabkommens könnte die Getreidepreise beeinflussen, obwohl einige Experten den aktuellen Rückgang der Weizenpreise als überzogen ansehen. Sie argumentieren, dass ukrainischer Weizen auch ohne das Abkommen bereits exportiert wurde und die Handelsvolumen von Getreide und Ölsaaten bereits das Niveau vor dem Konflikt erreicht haben. Daher könnte die Erneuerung des Abkommens möglicherweise keinen signifikanten Einfluss auf den weiteren Getreideexport haben.