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Getreidepreise unter Druck: Russlands Ernte schwächelt

In den letzten Tagen vor den Weihnachtsfeiertagen zeigten sich die Getreidepreise schwach, wobei insbesondere die Rapspreise signifikant nachgaben. Diese Entwicklung wurde größtenteils durch den Einbruch am Sojamarkt beeinflusst. Noch steht die Verarbeitung vieler neuer Daten aus, die eine genauere Vorhersage der Preisentwicklung für im Jahr 2025 ermöglichen werden. Die Weizenpreise finden jedoch etwas Halt in den niedrigeren Erwartungen an die russische Ernte. Ein russisches Beratungsunternehmen hat seine Schätzung für die 2025 um fast 4 % auf 78,7 Millionen Tonnen gesenkt, den tiefsten Stand seit vier Jahren. Auch die Vorhersage für die russische Weizenproduktion wurde um weitere 3,0 Millionen Tonnen reduziert, was auf den schlechten Zustand der Winterkulturen zurückzuführen ist.

Der europäische Verband der Getreidehändler, COCERAL, hat seine erste Schätzung für die Getreideernte in der EU und Großbritannien für das Jahr 2025 abgegeben. Es wird erwartet, dass die gesamte Getreideproduktion 297,8 Millionen Tonnen erreichen wird, im Vergleich zu 278,5 Millionen Tonnen im aktuellen Jahr. Die Schätzung für die Weizenproduktion beläuft sich auf 140,4 Millionen Tonnen, für Gerste auf 59,7 Millionen Tonnen und für auf 61,9 Millionen Tonnen.

In Frankreich wurden die Prognosen für die Exporte von französischem Weichweizen in Drittländer sowie für den Intra-EU-Handel nach unten korrigiert. Die Anbauflächen für Hartweizen und sind gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, während die Fläche für Weichweizen auf 4,51 Millionen Hektar geschätzt wird, was einem Anstieg von 8,7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Schifffahrt auf der Mosel wird derzeit durch eine defekte Schleuse beeinträchtigt, wobei eine provisorische Schleuse den flussaufwärts gerichteten Verkehr einzelner Schiffe ermöglicht. Die bevorstehenden Reparaturarbeiten könnten jedoch diese wichtige Exportroute für deutsches und französisches Getreide sowie Ölsaaten blockieren.

Am finden die Mais-Futures durch starke Exportnachfrage und eine knappe Angebotsprognose Unterstützung. Die anhaltende Schwäche der Sojabohnen könnte jedoch weiterhin Druck auf die Maispreise ausüben. In Argentinien wurden 4,1 Millionen Hektar mit Mais bepflanzt, und der Zustand der Anbauflächen wird als gut oder ausgezeichnet bewertet.

Parallel dazu haben die Soja- und Sojaölpreise einen erheblichen Einbruch erlebt, was auch die Rapspreise nach unten zog. In Brasilien wird erwartet, dass die Sojaaussaat Rekordwerte erreicht, was zu einem starken Preisrückgang beim Raps geführt hat. In Frankreich hat sich die Rapsanbaufläche für die kommende Ernte im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht.

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