Die Getreidepreise in Europa stehen derzeit unter Druck, was sich besonders an den Handelsplätzen wie der Euronext zeigt. Der September-Kontrakt 2024 wird dort aktuell unter 190 Euro pro Tonne gehandelt, was auch die Preise für nachfolgende Termine negativ beeinflusst.
Ein starker Euro, der sich nahe seines Jahreshöchststandes bewegt, trägt zusätzlich dazu bei, dass europäischer Weizen im internationalen Vergleich teurer wird. Dies verschärft den Preisdruck, den die Konkurrenz aus der Region des Schwarzen Meers aufbaut. Auch die Maispreise können sich diesem Trend nicht entziehen und folgen dem Weizenpreis auf dem Weg nach unten.
Aktuelle Ertragsprognosen für europäischen Mais zeigen eine Senkung von zuvor 7,2 Millionen Tonnen pro Hektar auf nun 7,0 Millionen Tonnen pro Hektar. Dieser Rückgang ist vor allem auf reduzierte Ernteerwartungen in Südosteuropa zurückzuführen. Ebenfalls nach unten korrigiert wurden die Schätzungen für den Ertrag von Weichweizen, die von 5,9 Millionen Tonnen pro Hektar im letzten Monat auf jetzt 5,7 Millionen Tonnen pro Hektar gesenkt wurden.
Die Preise für Raps zeigten ebenfalls eine leichte Abschwächung, nachdem sie kürzlich noch angesichts steigender Rohölpreise zulegen konnten. Der wöchentliche Crop Progress Report des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) führte zu einer Herabstufung der Sojabohnenqualität von „gut bis ausgezeichnet“ um einen Prozentpunkt auf 67 %, was die Aussichten auf eine Rekordernte in den USA und somit Druck auf die Preise ausübt.
Bei Mais wurden die Bewertungen ebenfalls um zwei Punkte auf 65 % reduziert. Dennoch bleiben die Maispreise aufgrund der Prognosen der ProFarmer Tour und positiver Regenvorhersagen im amerikanischen Maisgürtel relativ stabil.
Diese Entwicklungen deuten auf eine anhaltend schwierige Situation für die Getreidepreise in Europa hin, die sowohl durch interne Ertragsaussichten als auch durch externe wirtschaftliche Faktoren beeinflusst wird.