Die aktuelle Marktlage im Rindersektor zeigt eine deutliche Preissteigerung bei Jungbullen, die nun das Preisniveau von Mai 2022 erreicht haben. Die Schlachtkuhpreise hingegen verharren auf dem bereits erreichten hohen Niveau. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Angaben der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG), die eine lebhafte Nachfrage bei gleichzeitig knappem Angebot an Jungbullen und guten Schlachtfärsen verzeichnet.
Laut der VEZG sind die Preise für Jungbullen auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen. Für Tiere der Klasse R3 wird derzeit ein Durchschnittspreis von 5,25 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (SG) gezahlt, was einer Steigerung von 10 Cent gegenüber dem vorherigen Wert entspricht. Der Preis für Schlachtkühe der Klasse O3 bleibt stabil bei 4,25 Euro pro Kilogramm SG.
Das Angebot an Kühen wird als knapp bis mittelmäßig beschrieben, während die Nachfrage stabil bleibt. Dies berichtet die Landwirtschaftskammer in Nordrhein-Westfalen. Trotz eines hohen Anteils an schwächeren Qualitäten auf dem Markt können Landwirte weiterhin mit stabilen Preisen für gute Färsen rechnen. In der vergangenen Woche wurde ein lebhaftes Interesse der Schlachthäuser verzeichnet, allerdings konnte die Nachfrage nicht immer vollständig gedeckt werden, so die Landwirtschaftskammer in Niedersachsen.
Die aktuellen Marktbedingungen sind durch eine geringfügige Reduzierung der Schlachtungen im Vergleich zum Vorjahr gekennzeichnet, mit einem Rückgang bei Jungbullen um 0,2 % und bei Kühen um 0,3 %. Mit der beginnenden kalten Jahreszeit steigt üblicherweise die Nachfrage nach Rindfleisch. Angesichts des knappen Angebots führt dies zu weiteren Preissteigerungen, von denen die Landwirte profitieren.