Die Kaffeepreise werden voraussichtlich auch weiterhin auf einem hohen Niveau verharren. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist für das Jahr 2025 mit einem weiteren Anstieg der Preise für Rohkaffee zu rechnen. Die Ursachen hierfür sind primär auf ein knappes Angebot zurückzuführen. Ein entscheidender Faktor für die aktuellen Preissteigerungen sind die eingeschränkten Exportmöglichkeiten aus Vietnam sowie eine gesunkene Produktion in Indonesien. Zudem haben ungünstige Wetterbedingungen in Brasilien die dortige Kaffeeproduktion negativ beeinflusst, was zu kontinuierlichen Korrekturen der Produktionsprognosen führte – von einem ursprünglich erwarteten Anstieg um 5,5% hin zu einem Rückgang um 1,6%.
Am 18. März erreichte der Preis für Arabica-Kaffee an der Warenterminbörse in New York einen Stand von 7,73 Euro pro Kilogramm. Marktbeobachter schließen nicht aus, dass der Preis für diese Kaffeesorte noch auf über 8,11 Euro pro Kilogramm und möglicherweise sogar auf 10,14 Euro steigen könnte. Ein wesentlicher Faktor für die zukünftige Preisentwicklung ist die Ernte in Brasilien, die kleiner ausfallen dürfte als bisher angenommen. Ebenfalls preisstützend wirkt sich die Aufwertung der brasilianischen Währung Real gegenüber dem US-Dollar aus.
In Vietnam, einem Hauptproduzenten von Robusta-Kaffee, ist ebenfalls mit einer weiteren Reduktion der Kaffeeproduktion zu rechnen. Die nationale Vereinigung der Kaffee- und Kakaoerzeuger erwartet für das Jahr 2024/25 einen Rückgang der Produktion um 2%. Global gesehen bewegt sich der Kaffeemarkt bereits das fünfte Jahr in Folge auf ein Angebotsdefizit zu, eine Entwicklung, die in dieser Form noch nie zuvor verzeichnet wurde.
Auch die steigende Nachfrage trägt zu dem knappen Angebot bei. Insbesondere in China ist der Kaffeekonsum in den letzten zehn Jahren um fast 150% gestiegen und soll im Jahr 2024/25 erstmals die Marke von 6 Millionen Säcken à 60 kg überschreiten. Die Kaffeeimporte in die Volksrepublik haben sich im gleichen Zeitraum verdreifacht, und für das Jahr 2024/25 wird ein Importvolumen von 5,5 Millionen Säcken erwartet. Die Europäische Union bleibt jedoch der größte Importeur von Kaffee, zuletzt mit 44 Millionen Säcken, gefolgt von den USA mit 23,5 Millionen Säcken.