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Kartoffelmarkt in Europa: Knappes Angebot trotz guter Ernte

Trotz einer vergleichsweise großen deutschen Kartoffelernte in 2023 mit 11,6 Millionen Tonnen bleibt das Angebot an Kartoffeln in Europa weiterhin knapp. Die Nachfrage ist in allen Segmenten, einschließlich Speiseware, Pommes frites und Chips, hoch, was die stützt.

Die Fläche für Speisekartoffeln in Deutschland ist seit drei Jahren rückläufig, und die Ernteverluste nach dem verregneten Herbst 2023 in Westeuropa wirken sich bis heute aus. Auch die Qualität der Ernte 2023 litt unter zu dicken und hohl werdenden Knollen sowie niedrigen Stärkegehalten, was die Ausbeute schmälerte. In der Südhälfte Deutschlands fielen die Kartoffelerträge wetterbedingt erneut unterdurchschnittlich aus, was zu einem frühzeitigen Verkauf vieler Kartoffeln aus der neuen Ernte führte.

Die Kartoffelpreise haben in den vergangenen Monaten ein überdurchschnittliches Niveau erreicht und blieben Anfang April, trotz des Beginns der Importe von „Neuen“ Kartoffeln, hoch. Die Speisekartoffelexporte aus Deutschland in Richtung Süd- und Osteuropa waren sogar noch größer als im Vorjahr.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Frittenkartoffeln und anderen Rohstoffen für die Herstellung von Nahrungsprodukten haben insbesondere belgische Verarbeiter sich umfangreich mit Rohstoff aus den Nachbarländern eingedeckt. Belgien benötigt daher weiterhin hohe Zufuhrmengen an Frittenkartoffeln, während Italien viele Chipskartoffeln vom deutschen Markt abzieht.

Importierte Speisefrühkartoffeln vom Mittelmeer, zuerst aus Ägypten und und ab Mai auch aus , helfen zwar, das Angebot zu ergänzen, doch die in den Häfen eintreffenden Mengen werden von Kartoffelvermarktern fast vollständig absorbiert. Freie Ware dürfte in den kommenden Wochen kaum verfügbar sein.

Die größte Herausforderung für Kartoffelanbauer in Europa ist derzeit die Versorgung mit Pflanzgut. Die Erträge waren 2023 gering und die Ausfälle wegen virusbedingter Aberkennungen sehr groß, was etwa ein Drittel der üblichen Pflanzgutmenge aus dem Vorjahr fehlen lässt. Dies hat erhebliche Folgen für die Vermehrung und den Konsumanbau in 2024.

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