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Kartoffelpreise fallen weiter: Niedersachsen am stärksten betroffen

Die Kartoffelpreise in Deutschland befinden sich weiterhin im freien Fall. Weder das Ende der Ferienzeit noch die beginnende Einlagerung konnten bisher den Preisrückgang stoppen. Besonders in Niedersachsen sind die Preise für zuletzt deutlich gesunken. In den Niederlanden und Belgien hingegen hat sich der Preisverfall für Industriekartoffeln stabilisiert, obwohl die Preise dort ebenfalls auf einem niedrigen Niveau verharren.

Trotz des Ferienendes blieb die erhoffte Belebung der Nachfrage aus. Auch die der Ernte hat bisher keine nennenswerten Mengen vom Markt genommen, um eine Stabilisierung der Preise herbeizuführen. Viele Kartoffelbauern setzen jetzt auf die Werbemaßnahmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) in der Hoffnung, dass diese zu einer Erhöhung der Nachfrage und damit zu einer Stabilisierung der Preise führen könnten.

Marktexperten berichten, dass die Preise für Kartoffeln weiter fallen, insbesondere zu Beginn des neuen Monats. Ein wachsendes Angebot trifft auf eine schwache Nachfrage, was die Preise weiter unter Druck setzt. Die Ernte schreitet aufgrund der trockenen Wetterbedingungen zügig voran, während es auf der Nachfrageseite an positiven Impulsen fehlt, so die Marktexperten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Auch das Ende der Ferienzeit brachte nicht die erhoffte Nachfragebelebung, und die beginnende Einlagerung konnte bisher keine ausreichenden Mengen vom Markt nehmen, um die Preise zu stabilisieren, erklären Experten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Viele Landwirte hoffen auf eine Stabilisierung der Preise durch Werbemaßnahmen des LEH, die die Verbraucher dazu motivieren könnten, verstärkt frische Frühkartoffeln zu kaufen. Doch bisher zeigt sich davon noch keine Wirkung. Der Markt für Verarbeitungskartoffeln zeigt ebenfalls eine geringe Nachfrage nach freier Ware. In den Niederlanden und Belgien scheint sich die Situation auf niedrigem Preisniveau zu stabilisieren.

Der Durchschnittspreis für lose inländische Speisefrühkartoffeln vom Erzeuger, vorwiegend festkochender Sorten, lag in der vergangenen Woche im Bundesdurchschnitt bei 26 Euro pro Dezitonne. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 4 Euro gegenüber der Vorwoche und 21 Euro weniger als Anfang August. Die aktuellen in Deutschland liegen nun 25 Euro unter dem Vorjahresniveau. In Niedersachsen wurden zuletzt Preise zwischen 21 und 23 Euro gemeldet, während in Bayern die Preise zwischen 22,80 und 23,80 Euro pro Dezitonne lagen, was einem Rückgang von 3 bis 5 Euro im Vergleich zur Vorwoche entspricht.

Auch bei Verarbeitungskartoffeln bleibt die Nachfrage schwach und die Preise sinken weiter. Die Industrie ist gut mit Vertrags- und Mitlieferungskartoffeln versorgt, so berichten Händler. Der Markt hängt stark von kleineren Käufern ab, die bereit sind, einen kleinen Aufpreis zu zahlen. Die Industrie zahlt derzeit überwiegend Preise von 12,50 bis 13 Euro pro 100 Kilo für gelieferte Kartoffeln. In Belgien sind die Preise zuletzt stabil bei 12,50 Euro pro 100 Kilo geblieben. Auch das deutsche Kartoffelhandelshaus Weuthen erwartet eine Stabilisierung der Preise auf diesem Niveau, etwa bei 12,50 Euro pro 100 Kilo. Für spezielle Fast-Food-Sorten wie Innovator und Agria, die für den Export bestimmt sind, könnten die Preise auch etwas höher liegen. Ab Frühjahr 2025 werden Preise von 27 bis 35 Euro pro 100 Kilo erwartet.

Rund ein Viertel der Konsumkartoffeln in Belgien, den Niederlanden und im Rheinland wurde aufgrund der nassen Wetterbedingungen erst nach dem 4. Juni gepflanzt. Es bleibt abzuwarten, wie sich das trockene und warme Wetter auf die verbleibende Ernte auswirken wird. Kartoffeln, die rechtzeitig gepflanzt wurden, zeigen durchschnittliche Erträge und werden voraussichtlich zügig geerntet.

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