In Deutschland fallen die Kartoffelpreise weiterhin. Ein Überangebot am Markt sorgt sowohl bei Direktvermarktern als auch bei frei gehandelten Waren für einen anhaltenden Preisdruck. Anders sieht es in den Niederlanden und Belgien aus, wo sich die Preise stabilisiert haben, wenn auch auf einem niedrigeren Niveau als in Deutschland. Besonders betroffen von den Preisrückgängen sind nicht vertraglich gebundene Mitlieferungskartoffeln, die aktuell zu den niedrigsten Preisen gehandelt werden.
Die Marktlage in Deutschland zeigt ein großes Angebot an Speisekartoffeln, das die Nachfrage deutlich übersteigt. Die Ernte der Frühkartoffeln schreitet zügig voran und die Erträge werden als gut eingeschätzt. Allerdings sind die Vermarktungschancen für freie Ware stark eingeschränkt. Die jüngsten Preissenkungen auf Erzeugerebene haben sich noch nicht vollständig in den Verbraucherpreisen im Lebensmitteleinzelhandel niedergeschlagen. Auch Direktvermarkter haben ihre Preise reduziert, jedoch bleibt die Nachfrage verhalten, wie die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz berichtet.
Überregionale Verkäufe sind derzeit nur durch erhebliche Preisnachlässe realisierbar. Die anhaltend hohen Temperaturen im Sommer dämpfen zusätzlich die Nachfrage der Verbraucher. Marktbeobachter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen hoffen auf die Möglichkeit der Einlagerung, um das Marktangebot zu verringern und so eine Stabilisierung der Preise zu erreichen.
Infolge dieser Entwicklungen sind die Preise für Speisekartoffeln in Deutschland weiter gefallen. Der durchschnittliche Preis für vorwiegend festkochende Speisefrühkartoffeln lag in der vergangenen Woche bei 29,90 Euro pro Doppelzentner. Dies bedeutet einen Rückgang um knapp 20 Euro seit Anfang August und sogar 27,50 Euro weniger im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Preise für Verarbeitungskartoffeln sind rückläufig, da die Nachfrage nach freier Ware weiterhin schwach bleibt.
Trotz der schwierigen Marktlage in Deutschland gibt es aus den Niederlanden und Belgien erste Anzeichen einer Erholung. Händler berichten von stabilen Preisen für Frühkartoffeln auf dem freien Markt, die derzeit bei etwa 12,50 Euro pro 100 Kilogramm liegen. Nach einem starken Preisverfall in den vergangenen Wochen scheint sich die Situation dort zu stabilisieren, da sich Angebot und Nachfrage besser ausgleichen. Die konstant guten Erträge bei Frühkartoffeln tragen zu einer gewissen Marktstabilität bei.