Das Grillgeschäft ist in diesem Frühjahr ins Stocken geraten, und die Schlachterbranche fordert sogar Preissenkungen. Die Frage nach dem Aufschwung bleibt in Anbetracht der aktuellen Marktlage jedoch unbeantwortet.
Obwohl die Preise für Schlachtschweine im Vergleich zu früheren Jahren noch recht stabil sind, zeigen sich viele Schweinehalter enttäuscht über den bisherigen Verlauf des Frühjahrs. Die VEZG-Notierung bewegt sich seit Wochen bei 2,20€ pro kg Schlachtgewicht und liegt damit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Die Forderung nach Preissenkungen zu dieser Jahreszeit ist für viele in der Branche ungewöhnlich und zeigt, dass der Markt 2024 unter besonderem Druck steht.
Das Hauptproblem liegt im unbeständigen Wetter. Obwohl es vereinzelte warme Tage gab, die zum Grillen einluden, ist das Gesamtbild von Nässe und Kälte geprägt. Dies hat dazu geführt, dass der Fleischabsatz hinter den Erwartungen zurückbleibt. Zudem sind die Schlachtzahlen in Deutschland stabil und sogar höher als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Angebot im Januar und Februar um 5% gestiegen, wie Destatis berichtet. Gleichzeitig steigen die Kosten in der Lieferkette kontinuierlich an, was dazu führt, dass der „Kuchen“, der verteilt werden muss, kleiner wird.
Experten erwarten, dass die Themen hohe Schlachtraten und steigende Kosten auch in Zukunft präsent sein werden. Die Aussicht auf eine Wiederholung der Spitzenpreise von 2,50€/kg Schlachtgewicht wie im Vorjahr wird von vielen bezweifelt. Auch das EU-Ausland zeigt sich zögerlich, insbesondere Schlachter aus Dänemark und den Niederlanden halten sich zurück.
Trotz dieser Herausforderungen sehen Marktteilnehmer noch etwas Hoffnung. Die eigentliche Grillsaison hat noch nicht begonnen, und die Kühlhäuser sind immer noch vergleichsweise leer. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Faktoren positiv auf den Schweinemarkt auswirken werden.