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Mais boomt, Weizen schwächelt: Ernteausblick 2024

Die erste Prognose der EU für die 2024 deutet auf einen bemerkenswerten Wandel in der Getreideproduktion hin: Während die Weizenernte voraussichtlich schrumpfen wird, zeigt sich ein deutlicher Anstieg bei der Maisproduktion. Insgesamt erwartet die EU für die Ernte im nächsten Jahr eine Steigerung der Getreideernte um gut 3% im Vergleich zum Vorjahr, mit einer Gesamterzeugung von 278,8 Millionen Tonnen Getreide.

Besonders hervorzuheben ist die prognostizierte Maisernte, die mit fast 69 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um 11% übertreffen könnte, was zudem 3,6% über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Insbesondere in Spanien wird nach zwei aufeinanderfolgenden Dürrejahren eine deutliche Erholung erwartet, mit einer prognostizierten Maisproduktion von 4,1 Millionen Tonnen, was fast einem Drittel mehr als im Vorjahr entspricht.

Frankreich und Rumänien werden voraussichtlich die größten Maisproduzenten der EU sein, mit von 13,6 bzw. 12,3 Millionen Tonnen, beide 6% über dem Vorjahresniveau. Die deutsche Maisernte wird hingegen leicht rückläufig eingeschätzt, mit einer Erwartung von 4,2 Millionen Tonnen, rund 2% weniger als im Vorjahr.

Im Gegensatz dazu dürfte die Weizenernte in der Union im Jahr 2024 mit knapp 121 Millionen Tonnen um 4% zurückgehen. Dies wird vor allem auf die verringerte Anbaufläche zurückgeführt, da die Bedingungen für die Aussaat im letzten Herbst regional sehr ungünstig waren. Insbesondere in Frankreich und Deutschland, den beiden größten Weizenproduzenten der EU, ist mit einem Erntedefizit zu rechnen.

Die Gerstenproduktion in der EU könnte hingegen um 13% auf 53,7 Millionen Tonnen ansteigen, was nicht nur eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, sondern auch eine Übertreffung des langjährigen Durchschnitts um 2,8% bedeutet.

Auch für Hafer zeigt sich eine optimistischere Prognose für die kommende Saison mit einer erwarteten Erntemenge von 7 Millionen Tonnen, obwohl dies immer noch 2,6% unter dem langjährigen Mittel liegt. Polen und Finnland werden voraussichtlich die größten Haferproduzenten in der EU bleiben.

Bei Roggen wird ein leichter Anstieg auf 6,7 Millionen Tonnen erwartet, was 2% über dem Vorjahresergebnis liegt, jedoch den langjährigen Durchschnitt um fast 3% verfehlt.

Die Prognose der EU-Kommission zeigt für die einen deutlichen Trend hin zu einer stärkeren Maisproduktion, während traditionelle Getreidesorten wie in einigen Regionen zurückgehen könnten. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung flexibler Anbaustrategien und der Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen.

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