Im Juli haben zahlreiche Molkereien in Deutschland ihre Auszahlungspreise für Milch erhöht, was für die Landwirte eine Fortsetzung der positiven Preisentwicklung bedeutet. Insbesondere im Norden des Landes verzeichneten Unternehmen wie Paul Mertens, Rücker in Wismar und die Breitenburger Milchzentrale deutliche Zuwächse von bis zu zwei Cent pro Kilogramm Milch. Auch im Süden und Westen der Republik wurden moderate Preisanhebungen beobachtet.
Die aktuellen Milchpreise, die sich auf einen Fettgehalt von 4,2 % und einen Eiweißgehalt von 3,4 % beziehen, zeigen für eine Liefermenge von 50.000 Kilogramm pro Monat inklusive diverser Zuschläge eine klare Tendenz nach oben. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da bereits Ankündigungen für weitere Preissteigerungen im Raum stehen. So plant beispielsweise die Molkerei Hochwald, im August einen weiteren Cent pro Kilogramm zu zahlen, während FrieslandCampina für September eine Erhöhung des Garantiepreises auf 51 Cent pro Kilogramm vorsieht – ein Anstieg von 1,75 Cent gegenüber dem Vormonat. Dieser Garantiepreis berücksichtigt eine Jahresmilchmenge von 925.000 Kilogramm mit spezifischen Fett- und Eiweißgehalten sowie zusätzlichen Zuschlägen.
Die Dynamik am Milchmarkt ist durch steigende Preise geprägt, nicht zuletzt aufgrund neuer Höchststände bei den Butterpreisen und einem generellen Anstieg der Weltmarktpreise. Der von dem ife-Institut ermittelte Börsenmilchwert, der wesentlich durch die hohen Butterpreise beeinflusst wird, erreicht ebenfalls neue Rekordmarken. Die starke Nachfrage nach Milch hält an, während die Milchanlieferungen zurückgehen – teilweise stärker als saisonal üblich.
Am Spotmarkt bewegen sich die Preise momentan zwischen 53 und 54,5 Cent pro Kilogramm Milch. Eine signifikante Erhöhung der Milchproduktion und damit einhergehend des Angebots ist derzeit nicht in Sicht. Laut der Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) haben die Landwirte in Europa im ersten Halbjahr lediglich 0,3 % mehr Milch an Molkereien geliefert als im Vorjahreszeitraum.