Ein bedeutendes Projekt in der internationalen Agrarlogistik nimmt Form an: Die russische Entwicklungsgesellschaft AT „Zentrum Rozvytku Novo“ und das iranische Logistikunternehmen IranianEurasia Trading and Logistics haben eine Vereinbarung zum Bau eines multimodalen Logistikhubs unterzeichnet. Dieser soll speziell für den Export von russischem Getreide dienen und wird in der Sonderwirtschaftszone Serakhs im Nordosten Irans errichtet, einem strategischen Knotenpunkt für Transitwege aus Zentralasien und dem Nahen Osten.
Der geplante Getreidehub wird mit russischer Expertise im Bereich des schnellen Umschlags von Getreideladungen entwickelt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Lösung der Problematik unterschiedlicher Spurweiten der Eisenbahnschienen beider Länder. Der Umschlag von Fracht wird im Rahmen des innovativen logistischen Modells „Getreide plus“ durchgeführt, welches darauf abzielt, Leerlauf durch das Beladen von Containern in beide Richtungen zu minimieren.
Der Hub soll das russische Getreide sowie Getreideladungen aus anderen befreundeten Ländern aufnehmen. Er wird alle Arten von Eisenbahntransporten auf der 1520 mm Spur unterstützen, deren Lagerung und Umladung auf Straßen- und Schienenverkehr für den iranischen Markt sowie den Transit in Nachbarländer wie Afghanistan, Irak, Pakistan und die Länder der Persischen Golfregion koordinieren. Weiterhin ist vorgesehen, dass notwendige Rückfrachten für Russland und die GUS-Staaten in spezialisierten Containern logistisch unterstützt werden.
Der Getreidehub ist nicht nur auf Getreide beschränkt, sondern umfasst auch multimodale Logistik und die Verarbeitung von Containerfrachten Dritter. Strategische Planungen sehen vor, dass der Hub eine Kapazität von mehr als 5 Millionen Tonnen Getreide und 400.000 Containern erreichen soll. Dieses Vorhaben stellt einen signifikanten Schritt in der Ausweitung der landwirtschaftlichen Exportkapazitäten Russlands dar und könnte erheblich zur Effizienzsteigerung in der globalen Getreidelogistik beitragen.