Zum Beginn der neuen Handelswoche behaupten die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten ihr hohes Niveau. Nachdem die Rohöl-Futures zunächst Verluste verzeichneten, erholten sie sich schnell, und die Brent-Kontrakte schlossen deutlich über der Marke von 90 US-Dollar. Bei den Heizöl-Notierungen sind bislang keine größeren Veränderungen zu verzeichnen.
Die Juni-Kontrakte für die europäische Nordsee-Ölsorte „Brent“ stehen aktuell bei 90,40 US-Dollar pro Barrel. Eine Tonne Gasöl zur Lieferung im April kostet zur Stunde 852 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar weiterhin leicht erstarkt und wird zu Kursen um 1,0860 US-Dollar gehandelt.
Die Hoffnungen auf einen baldigen Waffenstillstand in Gaza sind gesunken, was zu einem Anstieg der Risikoprämie am Ölmarkt geführt hat. Die Ankündigung des israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu über einen geplanten Einmarsch in Rafah lässt keine Entspannung der Lage im Nahen Osten erwarten. Zugleich bleibt die Versorgungslage am Ölmarkt angespannt. Russland hat bei Kasachstan wegen Wartungsarbeiten und Schäden durch ukrainische Drohnenangriffe um Benzin-Lieferungen gebeten. Etwa 14 Prozent der Raffineriekapazität stehen derzeit nicht zur Verfügung. In Indien hat die Kraftstoffnachfrage im März ein neues Rekordhoch erreicht. Die Bewertung der aktuellen Lage wird mit Spannung in den bevorstehenden Monatsberichten von EIA, OPEC und IEA erwartet.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern gegenüber dem US-Dollar zulegen, obwohl die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank aufgrund robuster Arbeitsmarktdaten etwas getrübt wurde. Die Europäische Zentralbank trifft sich diese Woche zu ihrer turnusmäßigen Sitzung. Marktbeobachter erwarten zwar noch keine Zinssenkung, hoffen jedoch auf konkrete Hinweise für mögliche Senkungen im Juni.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach dem Rückgang gestern heute voraussichtlich kaum verändert bis leicht nachgebend starten. Die aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen deuten auf ein mögliches Minus von bis zu einem halben Cent pro Liter hin. Die Aussichten auf eine Trendumkehr sind jedoch gering, was Verbraucher dazu veranlassen sollte, mit Bestellungen nicht länger zu warten. Wer auf niedrigere Preise hofft, tut dies unter einem derzeit ungünstigen Chance-Risiko-Verhältnis.