Laut Marktbeobachtern der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) stehen die Schweinepreise vor einer möglichen Erholung. Dies ist auf eine Reduzierung der zu Jahresbeginn aufgebauten Angebotsüberschüsse sowie eine Belebung der Nachfrage zurückzuführen. Die verbesserte Marktlage deutet auf potenzielle Preisanstiege hin.
Die Interessensgemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) berichtet, dass das Angebot an Schlachtschweinen sich dem Niveau des Vorjahres annähert und die Schlachtgewichte wieder reguläre Werte erreichen. In der letzten Woche lag das durchschnittliche Schlachtgewicht bei 99,7 kg. Die VEZG beobachtet eine stabile Nachfrage nach den verfügbaren Schweinen und erwartet, dass das Angebot in den nächsten Wochen saisonbedingt weiter sinken wird, während die Nachfrage tendenziell steigt. Insbesondere die wärmeren Temperaturen und bevorstehende Grillaktivitäten sowie das Ostergeschäft könnten die Verbrauchernachfrage weiter anregen.
Dr. Robert Elmerhaus, Leiter des Lebendvieheinkaufs bei Tönnies, vermerkt auf dem Tönnies Agrarblog eine konstante Fleischnachfrage, sieht jedoch ebenfalls steigende Impulse durch das wärmere Wetter. Somit verbessern sich die Chancen für einen Anstieg der Schweinepreise. Die ISN prognostiziert einen deutlichen Anstieg für die kommende VEZG-Notierung am Mittwoch. Bereits am Spotmarkt zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab: Bei der letzten Auktion der ISN-Internetschweinebörse am Freitag lag der Durchschnittspreis für Schlachtgewicht bei 1,88 Euro/kg, deutlich über dem aktuellen VEZG-Preis von 1,72 Euro/kg.
Trotz eines seit dem 20. Januar stabilen Vereinigungspreises für Schlachtschweine von 1,72 Euro/Indexpunkt, gab es zuletzt leichte Preiserholungen. Die Notwendigkeit einer Preissteigerung wird von der ISN betont, da die aktuellen Preise die Produktionskosten nicht decken. Die Ferkelpreise zeigen bereits seit Anfang Februar eine aufwärtsgerichtete Tendenz und steigen weiter, angetrieben durch ein knappes Angebot bei starker Nachfrage. Aktuell liegt der Preis bei 61 Euro pro Tier, ein Anstieg um 2 Euro zur Vorwoche und der höchste Stand des Jahres.
Auch bei Schlachtsauen können die verfügbaren Mengen zügig verkauft werden, wobei die Preise im Vergleich zur Vorwoche stabil bleiben. Dies alles deutet darauf hin, dass sich die Schweinepreise für deutsche Landwirte in den kommenden Wochen erhöhen könnten. Die anstehende VEZG-Notierung wird weitere Klarheit bringen.