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Rapspreise steigen: Erzeuger profitieren, Handel bleibt ruhig

In den letzten Wochen verzeichneten die Rapspreise einen deutlichen Aufwärtstrend. Seit Mitte September zeigte sich an der europäischen Terminbörse Matif ein allmählicher Anstieg der Rapsnotierungen, der in der vergangenen Woche noch an Fahrt gewann. Der für November erlebte einen Zuwachs von nahezu 17 Euro je Tonne, was einem Anstieg von 3,5 Prozent entspricht. Die Woche begann mit einem Preis von 470 Euro je Tonne und endete am Freitag bei 486,75 Euro je Tonne, dem höchsten Stand seit Ende Juli. Ebenso verzeichnete der Februar-Kontrakt eine beachtliche Steigerung von 16,75 Euro auf 493 Euro je Tonne.

Aktuelle Marktbewegungen deuten auf weiter steigende hin. Die Produzentenpreise zogen vergangene Woche nach, wobei die Erzeuger im Bundesdurchschnitt 441,17 Euro pro Tonne erzielten, eine Spanne, die von 400 bis 475 Euro reicht. Dies stellt einen durchschnittlichen Anstieg von 2,44 Euro gegenüber der Vorwoche dar. Trotz des Anstiegs sehen viele Produzenten das Preisniveau noch als nicht ausreichend an, vor allem vor dem Hintergrund der schwachen Rapsernte in Europa. Der Handel bleibt daher verhalten, da die Erzeuger auf weitere Preissteigerungen hoffen und sich auf den Verkauf von Vertragsware konzentrieren.

Regional steigt die Nachfrage der Ölmühlen, die üblicherweise auf Importware zurückgreifen. Nach Angaben der Schleswig-Holstein führt der Mangel an ukrainischer Ware zu einer erhöhten Nachfrage bei den deutschen Ölmühlen. Die geringe Ernte in Deutschland und anderen europäischen Ländern könnte daher einen zunehmenden Druck auf die Preise ausüben.

Ein wesentlicher Grund für die steigenden Börsenpreise ist der Konflikt im Nahen Osten. Die sind aufgrund von Spekulationen über mögliche israelische Angriffe auf iranische Ölanlagen in der letzten Woche stark gestiegen, was wiederum die Rapspreise in Kanada und folglich auch in Europa nach oben trieb. Zusätzlich wirken sich Sorgen um die Ernte in Australien aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen auf den Weltmarkt aus. Auch der schwächere Euro unterstützt den Preisanstieg. Im Gegensatz dazu üben die sinkenden Sojanotierungen, bedingt durch eine gute Ernteprogression in den und eine erwartete Rekordernte weltweit, Druck auf die Rapspreise aus und begrenzen deren Steigerungspotenzial. Ob die Preise für Raps weiterhin steigen werden, bleibt abzuwarten.

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