Die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) prognostiziert für das Jahr 2024 eine beeindruckende Gesamternte von knapp 3 Millionen Tonnen Sojabohnen in der EU-27. Diese Menge würde eine Steigerung von über 6% im Vergleich zum Vorjahr bedeuten und wäre die größte Sojaernte seit Beginn der Datenerfassung.
Anbaufläche und Erträge
Ein wesentlicher Faktor für das erhöhte Sojaangebot in der EU-27 ist die Ausweitung der Anbaufläche. Laut UFOP wird die Fläche um 67.000 Hektar auf insgesamt rund 1 Million Hektar vergrößert, was die zweitgrößte Sojaanbaufläche in der Geschichte der EU-27 darstellt. Obwohl die Erträge knapp unter dem Niveau des Vorjahres erwartet werden, reicht die Flächenausweitung aus, um die Gesamternte zu steigern.
Spitzenproduzenten und regionale Unterschiede
Italien bleibt voraussichtlich der größte Sojaproduzent in der EU, mit einer erwarteten Ernte von 1 Million Tonnen. Dies entspricht einer leichten Abweichung von 0,9% gegenüber dem Vorjahr. Frankreich, der zweitgrößte Anbieter, wird eine marginale Verringerung um 0,5% auf 384.000 Tonnen verzeichnen.
Andere Mitgliedstaaten hingegen werden deutliche Zuwächse melden. In Rumänien wird die Sojaernte mit 371.000 Tonnen um fast 24% höher ausfallen als 2023. Kroatien und Ungarn verzeichnen ebenfalls Zuwächse von 26,5% beziehungsweise 2,8%. Auch Österreich und Deutschland werden erhebliche Steigerungen von 8,5% bzw. 10,1% erwarten, mit einer deutschen Ernte von 142.000 Tonnen.
Langfristige Entwicklung
In den letzten zehn Jahren hat sich die Sojaerzeugung in der Europäischen Union mehr als verdreifacht. Diese beeindruckende Wachstumsrate unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Sojabohnen in der europäischen Landwirtschaft. Mit der Ausweitung der Anbauflächen und der kontinuierlichen Verbesserung der Anbaumethoden kann die EU ihren Selbstversorgungsgrad weiter steigern und gleichzeitig die Abhängigkeit von Sojaimporten reduzieren.
Die Entwicklung zeigt auch, dass die europäischen Landwirte zunehmend auf den Anbau von Sojabohnen setzen, um den steigenden Bedarf an pflanzlichen Proteinen zu decken. Diese Trends tragen nicht nur zur Diversifizierung der Landwirtschaft bei, sondern unterstützen auch die Nachhaltigkeitsziele der EU.
Zukunftsperspektiven
Mit den steigenden Anbauflächen und verbesserten Ernteerträgen wird die EU voraussichtlich ihre Position als bedeutender Sojaproduzent weiter ausbauen. Die Entwicklungen in Ländern wie Rumänien, Kroatien und Ungarn zeigen das Potenzial für weiteres Wachstum. Die Prognosen für 2024 sind ein positives Signal für die gesamte Branche und lassen auf eine stabile und wachsende Produktion in den kommenden Jahren hoffen.