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Rekordjahr für Leguminosen in der EU erwartet

Das Jahr 2024 könnte in der Europäischen Union ein Rekordjahr für den Anbau von Leguminosen werden, insbesondere aufgrund des wachsenden Interesses an Sojabohnen.

Die Europäische Kommission schätzt, dass die Landwirte in der EU eine noch nie dagewesene Fläche von 2,754 Millionen Hektar mit Leguminosen bestellen könnten. Dies entspricht einer Steigerung um 3,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Unter der Annahme durchschnittlicher Erträge prognostiziert die eine Gesamternte von 7,108 Millionen Tonnen Leguminosen in der EU im Jahr 2024. Dies würde einem Zuwachs von 12,2 % im Vergleich zu 2023 entsprechen.

Ein Großteil der Leguminosenfläche dürfte mit 1,098 Millionen Hektar für den Anbau von Sojabohnen reserviert sein. Dies würde einem Anstieg von 10,3 % im Vergleich zum Vorjahr und einem neuen Rekord entsprechen. Für Deutschland wird eine Rekordfläche von 53.000 Hektar für den Sojaanbau vorhergesagt, was einem Zuwachs von 8.000 Hektar gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Dennoch bleibt die Europäische Kommission deutlich unter der Prognose des EU-Dachverbands der Getreidehändler (COCERAL), der das Sojaanbaugebiet in der EU auf voraussichtlich 1,194 Millionen Hektar geschätzt hatte.

Die erwartete Sojaernte beläuft sich auf 3,128 Millionen Tonnen, was einem Anstieg von 10,8 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die optimistischere COCERAL-Prognose geht von einer Sojaernte von 3,272 Millionen Tonnen aus. Die EU-Kommission schätzt die deutsche Sojaernte auf 142.000 Tonnen, was einem Anstieg von 20.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Darüber hinaus erwartet die Europäische Kommission eine Ausweitung der Fläche für Ackerbohnen um 2,4 % auf etwa 484.000 Hektar und für Süßlupinen um 5,7 % auf 240.000 Hektar im Vergleich zu 2023. Der Anbau von Futtererbsen dürfte jedoch um 3,5 % auf 931.000 Hektar zurückgehen.

In Bezug auf die EU-Produktion von Ackerbohnen und Süßlupinen prognostiziert die Europäische Kommission gegenüber 2023 einen Anstieg um 10,9 % auf 1,338 Millionen Tonnen bzw. um 3,5 % auf 360.000 Tonnen. Auch für Futtererbsen wird trotz der erwarteten Flächenverringerung ein Produktionszuwachs von 16,7 % auf 2,282 Millionen Tonnen erwartet.

Die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) in Berlin sieht in den Prognosen der EU-Kommission einen positiven Trend, jedoch keinen Paradigmenwechsel bei den bevorzugten Kulturarten der Landwirte im Sinne einer erfolgreichen EU- oder nationalen Eiweißpflanzenstrategie. Sie mahnt zur Anerkennung der ökologischen Leistungen von Leguminosen und zur intensiven Kommunikation mit Verbrauchern, da letztendlich diese über die Zukunft entscheiden.

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