Die Europäische Union verzeichnet einen spürbaren Rückgang im Export von Schweinefleisch nach China. Nach den Boomjahren sind die Ausfuhrmengen deutlich gesunken. Im Jahr 2023 fiel das Exportvolumen der EU auf 4,24 Millionen Tonnen Schweinefleisch, im Vergleich zu 5,31 Millionen Tonnen im Vorjahr und 6,4 Millionen Tonnen im Spitzenjahr 2020, als der China-Boom seinen Höhepunkt erreichte. Dieser Rückgang ist eng verknüpft mit der abnehmenden Importnachfrage aus China, das seine eigene Schweinefleischproduktion schneller als erwartet wieder aufgebaut hat.
Darüber hinaus hat das vergleichsweise hohe Preisniveau der EU im Vergleich zu anderen Exportländern wie den USA, Brasilien und Kanada dazu geführt, dass nicht nur China, sondern auch andere wichtige Importländer wie Japan, Südkorea und die Philippinen ihre Importe um 20 bis 30 Prozent reduziert haben.
Die Frage nach einer möglichen Trendwende bei den EU-Schweinefleischausfuhren steht im Raum. Zwar liegt die EU ohne den Sonderfall des China-Booms immer noch auf einem langfristig steigenden Trend, jedoch sind die Aussichten auf eine baldige Stabilisierung oder gar einen Anstieg der Exporte wegen der beträchtlichen Preisdifferenz zu konkurrierenden Ländern unsicher. Selbst in Spanien, einem der führenden EU-Produzenten, scheinen die Wachstumsgrenzen erreicht zu sein.
Langfristig könnte China ein durchschnittliches Importvolumen von zwei bis drei Millionen Tonnen halten, während andere ostasiatische Länder trotz schwankender Mengen wichtige Importmärkte bleiben. Japan fällt hierbei mit seinem Bedarf an höherpreisigen Importsortimenten und einer Selbstversorgungsquote (SVG) von unter 50 Prozent auf.
Währenddessen blicken die USA und Brasilien aufgrund ihrer eigenen Wettbewerbsvorteile in der Produktion und im Export optimistisch in die Zukunft und setzen auf steigende Marktanteile im internationalen Handel mit Schweinefleisch.