Zu Beginn der neuen Woche zeigen sich die Agrarmärkte leicht angeschlagen: Die Preise für Weizen und Mais sind rückläufig, und auch Raps verzeichnet Preisdruck. Die Verunsicherung der Märkte hat insbesondere durch die jüngsten Zollankündigungen von US-Präsident Trump zugenommen.
In Russland, einem der größten Weizenexporteure, wurden die Ausfuhren kürzlich gedrosselt, was normalerweise stützend auf die Weizenpreise wirken könnte. Laut dem russischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung wurde eine Exportquote von 11 Millionen Tonnen Weizen für den Zeitraum von Februar bis Juli 2025 festgesetzt. Zusätzlich hat das russische Marktforschungsinstitut SovEcon seine Prognose für russische Weizenexporte in dieser Saison auf 44,1 Millionen Tonnen nach unten korrigiert, was ebenfalls Einfluss auf die globalen Märkte haben könnte.
Die Wirtschafts- und Handelspolitik der neuen US-Administration wird weiterhin genau beobachtet, da sie erhebliche Auswirkungen auf die Agrarmärkte haben könnte. Gleichzeitig haben verbesserte Erntebedingungen in den USA, insbesondere für Winterweizen, aufgrund von Niederschlägen dazu beigetragen, die Preise zu drücken. Ähnlich positive Entwicklungen gibt es auch in der Schwarzmeerregion, wo jüngste Regenfälle die Dürresorgen gemindert haben.
In Frankreich stieg die Maisproduktion für das Jahr 2024 auf etwa 13,9 Millionen Tonnen, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt. Die Europäische Kommission hat ihre Prognose für die Maisproduktion in der EU nach oben korrigiert, während die Weizenproduktionsprognose gesenkt wurde. Weiterhin könnten anstehende Streiks französischer Hafenarbeiter die Getreideexportmengen beeinträchtigen, was ebenfalls zu den aktuellen Preisentwicklungen beiträgt.
Am europäischen Terminmarkt zeigen sich die Preise für Weizen im Frontmonat Dezember leicht rückläufig. Auch Mais und Raps notieren im Minus. Die rückgängigen russischen Weizenexporte könnten langfristig jedoch eine stützende Wirkung auf die globalen Weizenpreise haben. In Chicago und Winnipeg verzeichnen neben den Getreidepreisen auch die Preise für Ölsaaten leichte Rückgänge. Diese Entwicklung spiegelt die aktuelle Unsicherheit und die dynamischen Veränderungen auf den internationalen Agrarmärkten wider.