In den letzten Wochen zeigte sich auf den internationalen Agrarmärkten eine bemerkenswerte Dynamik. Insbesondere bei Weizen, Raps und Kartoffeln waren interessante Entwicklungen zu beobachten.
Die Weizenpreise verzeichneten am Montag sowohl auf dem Pariser als auch auf dem Chicagoer Markt deutliche Anstiege. Der Dezember-Frontmonat an der Pariser Euronext kletterte um 4,25 Euro auf 220,25 Euro pro Tonne, während an der Chicago Board of Trade (CBoT) der Weizenpreis für denselben Monat um 14 Cent auf 5,82 US-Dollar pro Bushel (entspricht etwa 193 Euro pro Tonne) anstieg. Einfluss auf diese Preissteigerungen hatten globale Wetterrisiken und ein Anstieg der Weizenpreise an den russischen Exporthäfen. Die Trockenheit in Russland und der Ukraine während der Aussaat der Winterweizen bedingt schlechte Startbedingungen für die Ernte im Jahr 2025.
Auch die Rapspreise erreichten an der Euronext einen neuen Höhepunkt der letzten zwei Monate. Der November-Frontmonat erzielte den größten Tagesgewinn seit zwei Monaten und schloss auf dem höchsten Niveau seit Ende Juli. Unterstützung erhielten die Rapskurse durch feste Pflanzenölpreise und Trockenheit bei der Sojabohnenaussaat in Brasilien, was zu verstärkten Käufen durch Rohstofffonds führte.
Bei Mais zeigte sich ebenfalls eine positive Entwicklung. Die Futures an der CBoT starteten mit zweistelligen Gewinnen in die Woche; der Dezember-Frontmonat verzeichnete einen Anstieg von 11,75 Cent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 4,13 US-Dollar pro Bushel (circa 146 Euro pro Tonne). Parallel dazu stieg der November-Future an der Euronext um 4,25 Euro auf 206 Euro pro Tonne, den höchsten Stand seit Anfang August. Diese Entwicklungen wurden durch die festen Märkte für Weizen und Sojabohnen begünstigt.
Der Kartoffelmarkt bleibt derweil stabil auf einem hohen Preisniveau. Für November 2024 bleibt der Terminpreis bei 17,50 Euro pro Dezitonnen, und die Erntetermine für April 2025 und 2026 liegen rund um 30 Euro pro Dezitonnen. Die Marktlage ist von einer positiven Grundstimmung geprägt, mit Erwartungen an zukünftige Preissteigerungen, obwohl die tatsächlichen Notierungs- und Tagespreise derzeit niedriger ausfallen.
Bei Butter zeigen die Kurse an der Europäischen Energiebörse (EEX) ebenfalls ein hohes Niveau, allerdings zeichnet sich eine Konsolidierungsphase ab. Der September-Kontrakt schloss am Montag unverändert bei 8.050 Euro pro Tonne, was den zweiten Tag in Folge ohne Preisänderung markierte. Das knappe Angebot an Milchfett unterstützt den stabilen Buttermarkt, wobei weitere Preissteigerungen möglich sind, falls die Milchproduktion durch die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit weiterhin beeinträchtigt wird.