Die Rapspreise haben in der letzten Woche einen deutlichen Rückgang erlebt, was auf dem Markt vor allem mit den neuen Erwartungen für die Sojabohnenernte in Brasilien in Verbindung gebracht wird. Laut der aktuellen Schätzung des brasilianischen Beratungsunternehmens Agroconsult wird nun mit einer Erntemenge von 156,5 Millionen Tonnen gerechnet, ein Anstieg gegenüber der vorherigen Prognose von gut 152 Millionen Tonnen. Dies hat zusammen mit dem Fortschritt der Ernte in Brasilien einen spürbaren Einfluss auf die Preisgestaltung.
Zusätzlich belasten die schwachen Bohnenexporte aus den USA den Markt weiter. Mit den Anbauabsichten der US-Farmer, die für Sojabohnen drei Prozent höher liegen als im Vorjahr, ist mit einem erhöhten Angebot in den USA zu rechnen.
Auch die EU-Kommission hat ihre Schätzung für die diesjährige Rapsernte in der EU veröffentlicht, die mit 19,5 Millionen Tonnen etwas niedriger ausfällt als im Vorjahr (19,8 Millionen Tonnen). Die Analysten von Strategie Grains prognostizieren sogar eine noch geringere Ernte von lediglich 18,1 Millionen Tonnen.
Der Kassamarkt bleibt von der allgemeinen Schwäche der Preise nicht verschont und verzeichnet ebenfalls signifikante Preisrückgänge. Trotzdem haben Landwirte die Gelegenheit genutzt, die höheren Preise für den Verkauf weiterer Vorräte zu nutzen.