Nach Einschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) in Kiew wird die Weizenernte in der Ukraine im Wirtschaftsjahr 2025/26 auf 17,9 Millionen Tonnen geschätzt. Dies wäre der niedrigste Ertrag seit 13 Jahren und bedeutet einen Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zur Vorjahresmenge.
Die Prognose basiert auf schwierigen Bedingungen während der Aussaatphase. Trockenes Wetter im Herbst hatte zu einer unzureichenden Bodenfeuchtigkeit geführt. Gleichzeitig sorgte die geringe Rentabilität des Anbaus für eine Reduzierung der Anbauflächen.
Während die Aussichten in der Ukraine eingetrübt sind, zeigen russische Schätzungen eine weitgehend stabile Entwicklung. Dort wird die kommende Weizenernte je nach Quelle zwischen 79,7 und 82,5 Millionen Tonnen erwartet. Der obere Wert entspricht nahezu dem Erntestand des Vorjahres.
Sollte sich das Wetter in den kommenden Wochen verbessern, könnten sich die Bestände in beiden Ländern noch erholen. Dennoch bewerten Marktbeobachter die erste Einschätzung der USDA-Vertretung in Kiew als deutlich negativ, insbesondere im Hinblick auf den erwarteten Rückgang des Exportvolumens.
Die USDA geht davon aus, dass der Weizenexport der Ukraine im Wirtschaftsjahr 2025/26 auf weniger als die Hälfte des bisherigen Rekordwertes sinken wird. Diese Erwartung unterstreicht die derzeit angespannte Lage auf dem internationalen Getreidemarkt.