Anzeige
 

US-Hafenabgaben erschweren Agrarexport nach China deutlich

Die von den USA geplante Einführung höherer Hafenabgaben für Schiffe mit Bezug zu China beeinflusst zunehmend den amerikanischen Agrarsektor. Präsident Donald Trump möchte mit diesen erhöhten Gebühren den heimischen Schiffbau stärken. Laut einem Bericht der Agentur Reuters führt dieses Vorhaben jedoch derzeit zu großer Unsicherheit bei Exporteuren landwirtschaftlicher Produkte. Immer weniger Schiffe stehen bereit, um Waren ins Ausland zu transportieren.

Laut Trumps geplantem Dekret sollen künftig Gebühren in Höhe von bis zu 1,5 Millionen US-Dollar erhoben werden – betroffen sind dabei sowohl Schiffe aus chinesischer Produktion als auch Reedereien, die solche Schiffe einsetzen.

Diese angedachten zusätzlichen Gebühren könnten dazu führen, dass Schiffe für den Transport von landwirtschaftlichen Gütern sowie Energie-, Bergbau-, Bau- und Industriewaren knapper werden. Die Folge wäre eine eingeschränkte Kapazität für den internationalen Handel.

Die amerikanischen Landwirte, die bereits von Strafzöllen aus China, und Mexiko belastet sind, leiden nun zusätzlich unter den Unsicherheiten aufgrund der drohenden Transportkosten. Darauf weist auch der Amerikanische Landwirtschaftsverband (American Farm Bureau Federation) hin.

Nach Angaben von drei amerikanischen Getreideexporteuren gegenüber Reuters fehlt es ab Mai an ausreichender Kapazität für den Übersee-Transport wichtiger Agrarerzeugnisse wie , oder . Wegen der unklaren Kostenentwicklung können die Exportbetriebe ihre Preise nicht zuverlässig kalkulieren.

Im Jahr 2024 belief sich der Wert der aus den USA exportierten , darunter Futtermittel und pflanzliche Öle, auf über 64 Milliarden US-Dollar. Laut Berechnungen des Landwirtschaftsverbandes könnten die zusätzlichen Transportkosten für die amerikanischen Agrar-Exporteure jährlich zwischen 372 Millionen und 930 Millionen US-Dollar betragen. Damit würde sich die Gewinnspanne auf den internationalen Märkten deutlich verringern.

Amerikanische Agrar-Exporteure verfügen laut Alexa Combelic, Geschäftsführerin des Amerikanischen Sojaproduzenten-Verbandes, bisher über einen Wettbewerbsvorteil aufgrund ihres kostengünstigen nationalen Transportsystems. Zusätzliche Gebühren für dieses System könnten jedoch dazu führen, dass es nicht mehr kosteneffizient ist und die Wettbewerbsfähigkeit verloren geht.

Anfang März hatte China bereits neue Einfuhrzölle auf amerikanische landwirtschaftliche und Lebensmittelprodukte verhängt. Der Gesamtwert dieser mit Zöllen belegten Waren beträgt etwa 21 Milliarden US-Dollar.

Weitere Agrarmarkt-Nachrichten

Optimistische Signale am Schweinemarkt: Preise könnten steigen

Laut Marktbeobachtern der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) stehen die Schweinepreise vor einer möglichen Erholung. Dies ist auf eine...

Stabile bis rückläufige Preistrends an den Agrarmärkten

In der vergangenen Woche zeigten sich die Preise für Magermilchpulver und Butter an der Europäischen Warenbörse EEX rückläufig. Butter notierte zum Wochenschluss...

Positive Aussichten für die globale Getreideernte im Wirtschaftsjahr 2025/26

Laut den ersten Prognosen des Internationalen Getreiderats (IGC) zeigt sich für das Wirtschaftsjahr 2025/26 ein optimistisches Bild der globalen Getreideproduktion. Der jüngst...

US-Hafenabgaben erschweren Agrarexport nach China deutlich

Die von den USA geplante Einführung höherer Hafenabgaben für Schiffe mit Bezug zu China beeinflusst zunehmend den amerikanischen Agrarsektor. Präsident Donald Trump...

US-Agrarmärkte schwächeln durch starken Dollar und Nachfrageflaute

Die Kurse für US-amerikanische Agrarrohstoffe stehen derzeit unter Druck, ausgelöst durch die Stärkung des US-Dollars und sinkende Nachfrage aus dem Ausland. So...