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Verbraucher bevorzugen zunehmend Geflügelfleisch

Die Vorlieben der Verbraucher haben sich verändert: Statt Rind- und Schweinefleisch greifen sie immer öfter zu Geflügelfleisch. Dieser Trend spiegelt sich auch am Schlachtmarkt wider, wo derzeit stabile Preistendenzen zu beobachten sind. Besonders erfreulich ist die erholt nachgefragte Menge an Putenfleisch.

In den letzten drei Jahrzehnten ist der Verbrauch von Schweinefleisch um 16,4 kg und der von Rind- und Kalbfleisch um mehr als 8 kg zurückgegangen, während der Konsum von Geflügelfleisch um 10,2 kg zugenommen hat, wie die i.m.a in ihrem jüngsten Bericht der Transparenz-Initiative „EinSichten in die Tierhaltung“ darlegt.

Die Bestände in der in Deutschland sind seit 1900 von 18,9 Millionen auf 10,5 Millionen Tiere gesunken, während die Schweinehaltung bis 2006 auf 28 Millionen Tiere anwuchs. Seitdem ist die Zahl auf 20,9 Millionen Tiere im Jahr 2023 gefallen. Die Geflügelhaltung hingegen hat sich mit 173,1 Millionen Tieren seit 2016 auf einem stabilen Niveau gehalten. Der Selbstversorgungsgrad lag zuletzt bei Schweinefleisch bei 132 %, bei Rindfleisch bei 98 % und bei Geflügelfleisch bei 108 %.

Innerhalb eines Jahres stiegen die für Geflügelfleisch um 26,1 %, während Rind- und Kalbfleisch eine Preissteigerung von 16,9 % und Schweinefleisch von 10,6 % verzeichneten.

Gleichgewicht auf dem Geflügelmarkt

Zu Beginn des Februars 2024 zeigten sich am Schlachtgeflügelmarkt meist stabile Preistendenzen. Erste Meldungen für Februar bestätigten durchgängig die Schlachtereiabgabepreise bei Lieferung an den Lebensmitteleinzelhandel, wie MEG weiter berichtet. Die Nachfrage lag weitgehend auf dem saisonüblichen Niveau.

Enten deutscher Erzeugung

Abwartende Haltung am Hähnchenmarkt Die inländische Produktion von Hähnchenfleisch traf auf eine gleichbleibende Nachfrage. Die Schlachtereiabgabepreise für Hähnchenfleisch blieben zum Monatswechsel weitgehend konstant. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die ab dem 1. Februar 2024 geltende erweiterte Kennzeichnungspflicht bezüglich Aufzucht- und Schlachtorten auf das Fleisch mittelfristig haben wird.

Putenmarkt

Starke Nachfrage nach Rotfleisch Rotfleischprodukte fanden auf Ladenstufe durch Werbeaktionen starkes Verbraucherinteresse. Der Absatz von Putenbrust verlief überwiegend stabil, während lose gehandelte Ware preislich teilweise unter Druck geriet.

Althennenpreise

Die Althennenpreise in Deutschland zogen zuletzt regional wieder leicht an. Auch aus dem benachbarten Ausland wurde über eine ähnliche Tendenz berichtet. Offenbar ist das Angebot an Althennen nun nicht mehr so reichlich wie zuvor.

Putenfleisch ist gefragt

Die Haushaltskäufe von Putenfleisch haben sich 2023 erholt und erreichten laut dem Haushaltspanel des Marktforschungsinstituts GfK insgesamt 81.542 Tonnen, ein Anstieg von 1,6 % gegenüber 2022, wie die MEG – Marktinfo & Geflügel berichtet.

Besonders in der zweiten Jahreshälfte lagen die Käufe über dem Niveau von 2022, um 4,5 %, während sie im ersten Halbjahr 2023 noch 1,2 % darunter lagen. Die Erholung der Putenfleischkäufe war jedoch geringer als bei Hähnchenfleisch, das im Gesamtjahr um 3,8 % zulegte. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Verbraucherpreise für Putenfleisch dauerhaft höher als die für Hähnchenfleisch waren und bisher kaum gesunken sind.

Der Verbraucherpreis für 1 kg frische Putenbrust lag im Inflationsjahr 2022 im zweiten Halbjahr durchschnittlich bei 11,12 € (inkl. MwSt.) und sank bis zum zweiten Halbjahr 2023 nur auf 11,02 € pro kg, was einer Preissenkung von knapp 1 % entspricht. Die Verbraucherpreise für Hähnchenbrust sanken im gleichen Zeitraum um 2 % auf 10,27 €. In Sonderaktionen wurde gegen Jahresende auch wieder die Marke von 8 Euro unterschritten.

Zuwachs bei Enten und Gänsen 2023 fand Saisongeflügel wieder verstärkt Abnehmer auf Ladenstufe, wie MEG berichtet. Die Haushaltskäufe von Enten beliefen sich im Gesamtjahr auf 13.837 Tonnen, ein Anstieg von 2,2 % gegenüber 2022, obwohl dies immer noch 24,1 % weniger als 2021 war, als Corona-bedingte Effekte den Absatz ankurbelten.

Noch deutlicher war die Erholung auf dem Gänsemarkt. Mit 9.892 Tonnen wurden 2023 14,4 % mehr gekauft als 2022, allerdings wurden die Mengen von 2021 noch nicht erreicht und lagen um 23,0 % darunter.

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