Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) steht kurz davor, die Januar-Ausgabe des WASDE-Berichts zu veröffentlichen. Diese wird voraussichtlich wichtige neue Daten und Entwicklungen für die Agrarwirtschaft beinhalten. Aktuell sind die Getreidepreise im Vorfeld der Veröffentlichung leicht gefallen, ohne dass bisher eine klare Markttendenz erkennbar ist.
Zu Jahresbeginn sind noch keine neuen Trends auf den Agrarmärkten festzustellen. Der Rückgang der Euro/Dollar-Parität auf 1,03 spielt für die europäischen Märkte eine entscheidende Rolle, da er die Exportchancen für Getreide verbessert und gleichzeitig die Kosten für Importgüter wie Dünger erhöht. Frühe Indikatoren deuten darauf hin, dass die Landwirte in den USA trotz der aktuell niedrigen Getreidepreise ihre Anbauflächen ausweiten könnten, was eine Umfrage des Magazins Farm Futures zum Jahresende zeigt. Besonders in den Hauptanbaustaaten für Mais scheint die jüngste Preisrallye den Anbauwillen verstärkt zu haben, obwohl mehr als die Hälfte der befragten Landwirte plant, ihre Anbauflächen unverändert zu lassen. Aufgrund der Preisanstiege des Mais zu Jahresende und zu Beginn des neuen Jahres könnten viele Landwirte, besonders in Staaten wie Illinois, Indiana und Iowa, ihre Maisanbauflächen erhöhen.
Für den Abend ist die Veröffentlichung des aktualisierten WASDE-Berichts geplant. Schätzungen zufolge werden die Weizenvorräte in den USA leicht auf 21,6 Millionen Tonnen ansteigen, während die Maisvorräte um 1,6 Millionen Tonnen auf 44,1 Millionen Tonnen sinken könnten. Die globalen Weizenvorräte sollen stabil bei 257,9 Millionen Tonnen bleiben, die weltweiten Maisvorräte jedoch um 1,6 Millionen Tonnen auf 296,4 Millionen Tonnen fallen.
Die russische Landwirtschaftsbehörde Rosselkhoznadzor hat zudem gemeldet, dass die Getreideexporte aus Russland bis Ende 2024 sehr hoch waren, mit einem Gesamtvolumen von 86,7 Millionen Tonnen, was einen Anstieg um 2,8 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Allein die Weizenexporte erreichten bis Ende letzten Jahres 57,5 Millionen Tonnen, während die Gersten- und Maisexporte ebenfalls hohe Werte aufwiesen.
Kasachstan hat das Importverbot für Weizen aus Drittländern und den Staaten der Eurasischen Wirtschaftsunion, welches bis Ende 2024 bestand, ab Januar 2025 aufgehoben. In Argentinien hingegen hat sich der Anteil der Maisernten in schlechtem Zustand aufgrund unzureichender Niederschläge auf 9 % erhöht. Die bevorstehenden Regenfälle könnten jedoch die Dürregefahren mildern, wie die Getreidebörse von Buenos Aires mitteilte.
Vor der Veröffentlichung des WASDE-Berichts rechnen Analysten mit geringfügigen Kürzungen der argentinischen Maisproduktion, während das Produktionspotenzial für Mais in Brasilien leicht über den Dezemberschätzungen liegen könnte. Die Schätzung für die brasilianische Sojaernte wird voraussichtlich von 169 auf 170,28 Millionen Tonnen angehoben, während die Prognose für Argentinien leicht auf 51,91 Millionen Tonnen gesenkt wird. Die gesamte Winterweizenaussaat in den USA wird nach aktuellen Schätzungen marginal auf etwa 33,37 Millionen Acres reduziert.