In der letzten Woche sind die Weizenpreise um mehr als 15 Euro pro Tonne gesunken. Diese Preissenkung ist hauptsächlich auf die fortschreitende Winterweizen-Ernte in den USA und die Erntefortschritte in Südeuropa zurückzuführen, die den Preisdruck auf dem Markt erhöht haben. Auch aus der Ukraine kommen signifikante preisdrückende Signale: Das Landwirtschaftsministerium hat die Prognose für die diesjährige Getreideernte auf 56 Millionen Tonnen angehoben, was 3,4 Millionen Tonnen mehr als bisher erwartet sind. Von dieser Gesamtmenge entfallen 21 Millionen Tonnen auf Weizen.
Zusätzliche Bedenken um die russische Ernte werden durch den Beginn der Ernte auf der Nordhalbkugel relativiert. Trotz aktueller Niederschläge in Russland und einer schwachen Exportnachfrage auf dem Weltmarkt bleiben die Bestände in Frankreich hinter den Vorjahreswerten zurück.
Auf dem Kassamarkt herrscht derzeit eine verhaltene Stimmung. Brotweizen der alten Ernte wird noch vereinzelt gehandelt, jedoch ist das Interesse an der neuen Ernte sowohl auf Anbieter- als auch auf Käuferseite gering. Mit Spannung werden die Ergebnisse der neuen Ernte erwartet, insbesondere was Erträge und Qualitäten betrifft.