Nach einer kurzzeitigen Erholung der Weizenkurse im Anschluss an die Osterfeiertage, sehen sich die Preise erneut mit Herausforderungen konfrontiert. Laut einer aktuellen Analyse von Jan Peters, Geschäftsführer der Peters Agrardaten GmbH, verzeichneten die Weizenpreise in Paris zu Beginn der Woche zunächst einen Anstieg, bedingt durch die Sorgen um eine mögliche Einschränkung der Getreideausfuhr aus der Schwarzmeerregion. Die Zunahme der Kämpfe in dieser strategisch wichtigen Region für den weltweiten Getreidehandel sowie Beanstandungen bei der Qualität russischer Getreidelieferungen, die von mehreren Einfuhrländern gemeldet wurden, trugen zu Verzögerungen und einer Verteuerung bei.
Die kurzlebige Erholung der Weizenkurse währte jedoch nicht lange. Schon am Dienstag gerieten die Preise in Paris unter deutlichen Druck. Experten blicken gespannt auf den für Donnerstag angekündigten Bericht des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA), der neue Einschätzungen zu Angebot und Nachfrage landwirtschaftlicher Güter weltweit beinhalten wird. Analysten prognostizieren ein gestiegenes Weizenaufkommen in den USA, was zusammen mit der weltweit erwarteten Zunahme des Angebots zu einer Belastung der Preise führt.
Im Gegensatz dazu hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihre Prognose für die weltweite Weizenerzeugung um 1 Million Tonnen auf 796 Millionen Tonnen gesenkt. Diese Korrektur begründet sich vor allem durch die erwarteten geringeren Erträge in Großbritannien und der Europäischen Union.
Am Kassamarkt zeigt sich indes weiterhin eine Zurückhaltung unter den Landwirten, Getreide aus alter und neuer Ernte zu verkaufen. Qualitativ hochwertiges Getreide befindet sich nach wie vor in den Lagern, während Mühlen und Kraftfutterwerke kaum als Käufer am Markt auftreten.