Die Anbaufläche für Winterweizen in der Ukraine ist für die Ernte 2025 deutlich reduziert worden. Mit 4,4 Millionen Hektar liegt sie um fast 800.000 Hektar unter der Fläche des Vorjahres. Stattdessen planen die ukrainischen Landwirte, den Fokus stärker auf den Anbau von Mais und Sojabohnen zu legen. Die aktuellen Getreideexporte des Landes übertreffen jedoch bereits die Zahlen des Vorjahres um 40 %.
Stabilität bei Weizen und Gerste, Rückgang bei Mais
Die Ernteerträge von Weizen und Gerste in der Saison 2024 blieben nahezu auf dem Niveau des Vorjahres, während die Maisernte um etwa 25 % zurückging. Die Sojabohnenernte hingegen erreichte ein Rekordhoch. Bis Mitte November hatten die ukrainischen Landwirte 52,1 Millionen Tonnen Getreide geerntet, was 96 % der gesamten Anbaufläche entspricht. Davon entfielen 22,4 Millionen Tonnen auf Weizen und 22,3 Millionen Tonnen auf Mais.
Rückgang der Gesamternte erwartet
Nach Angaben des Ersten Stellvertretenden Ministers für Agrarpolitik und Ernährung, Taras Vysotsky, wird die Gesamtproduktion an Getreide und Ölsaaten für die Saison 2024 voraussichtlich bei 75 Millionen Tonnen liegen. Das entspricht einem Rückgang von 11,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Die reduzierte Winterweizenfläche könnte durch eine Ausweitung der Maisanbauflächen im Jahr 2025 kompensiert werden.
Historischer Höchststand bei Sojabohnen
Die Ausweitung der Anbauflächen für Sojabohnen und die vorteilhaften Preise für Ölsaaten haben zu einer Rekordproduktion geführt. Mit 6 Millionen Tonnen erreichte die Sojaernte in der Ukraine einen historischen Höchstwert.
Dynamischer Exportmarkt und neue Mindestpreise
Die Ukraine konnte ihre Getreideexporte im laufenden Jahr deutlich steigern. Zwischen dem 1. und 20. November wurden 2,4 Millionen Tonnen Getreide verschifft, womit sich die Gesamtexporte seit Saisonbeginn auf 16,8 Millionen Tonnen belaufen. Ab dem 1. Dezember werden Mindestexportpreise für landwirtschaftliche Produkte eingeführt, um den Handel zu regulieren.
Veränderungen in der Futtermittelproduktion
Die Preisunterschiede zwischen Futterweizen und Mais haben sich auf dem Weltmarkt verringert. Dies hat dazu geführt, dass Weizen vermehrt als Ersatz für Mais in der Futtermittelproduktion genutzt wird. Die Ukraine reagiert damit auf die globalen Marktbedingungen und passt ihre Strategie entsprechend an.