Der norwegische Düngemittelproduzent Yara hat im ersten Quartal deutliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Trotz eines Anstiegs der Düngerlieferungen um 10,9 % auf 7,268 Millionen Tonnen sank der Umsatz auf 3,315 Milliarden Dollar, verglichen mit 4,161 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Der EBITDA-Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen fiel auf 435 Millionen Dollar, im Vergleich zu 487 Millionen Dollar im Vorjahr.
Auch der Konzernüberschuss erlebte einen dramatischen Einbruch, von 105 Millionen Dollar im ersten Quartal des Vorjahres auf nunmehr 16 Millionen Dollar. Laut Yara-Präsident und CEO Svein Tore Holsether wurde dieser Rückgang durch niedrigere Düngerpreise verursacht, trotz gestiegener Liefermengen.
Holsether erklärte, dass die Düngerpreise vorrangig von der Nachfrage bestimmt werden und trotz des starken Angebots an Harnstoff im Jahr 2023 positive Produktionsmargen erzielt wurden. „Die Anreize für Landwirte liegen auf einem normalen Niveau und das Verbrauchswachstum über zehn Jahre beträgt tendenziell 1,9 % pro Jahr, was die Nachfrageerwartungen für die kommenden Saisons stützt“, fügte er hinzu.
Er wies darauf hin, dass der Höhepunkt der Kapazitätserweiterungen vorbei sei, jedoch das Angebot an Harnstoff derzeit aufgrund erhöhter Produktion in Indien und China stark sei. Branchenberater prognostizieren ab 2024 ein deutlich geringeres Angebotswachstum. Zusammen mit den starken Nachfrageprognosen könnte dies zu einem sich langfristig verschärfenden Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht führen.
Der Yara-CEO äußerte zudem Bedenken über den wachsenden Einfluss Russlands auf den Markt, der nicht nur die europäische Düngemittelindustrie und die Bemühungen um einen grünen Wandel bedrohe, sondern auch die Lebensmittelsicherheit Europas gefährde.