Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmariesen Bayer haben aufgrund eines historischen Schuldspruchs in einem US-Prozess deutlich an Wert verloren. Anleger straften das Unternehmen ab, und die Aktien sanken am Montag um fast sechs Prozent auf 30,31 Euro. Damit erreichten sie fast ihren Tiefstand von 30,22 Euro im Jahr 2006, als Bayer das Medikament Lipobay aufgrund lebensbedrohlicher Nebenwirkungen vom Markt nehmen musste.
Das aktuelle Urteil erging in einem Prozess um Gesundheitsschäden durch den Unkrautvernichter Glyphosat. Bayer hatte 2018 den Hersteller Monsanto übernommen und muss nun für dessen Rechtslasten geradestehen. Das Unternehmen wurde dazu verurteilt, den Klägern Schadenersatz und Strafen in Höhe von 2,25 Milliarden US-Dollar zu zahlen. Bayer bestreitet die Vorwürfe und plant, in Berufung zu gehen.
Trotzdem wird es für Bayer schwierig sein, weitere Urteile in anhängigen Glyphosat-Prozessen zu vermeiden, die den Aktienkurs erneut belasten könnten. Die Anleger reagierten besorgt auf das Urteil und fürchten weitere finanzielle Belastungen für den Konzern. Die Zukunftsaussichten für Bayer in der Landwirtschaftsbranche sind derzeit unsicher.