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Bodenvorbereitung und Grünlandmanagement im Herbst

Die Vorbereitung des Bodens im Oktober ist entscheidend für den Erfolg des ersten Schnitts im folgenden Jahr. In dieser Zeit ist es wichtig, dass der Boden genügend feucht ist, um Nachsaaten erfolgreich zu etablieren. Die momentanen Herbstbedingungen sind dafür ideal: Die alte Grasnarbe schwächt sich ab und die Temperaturen sinken, während es meist ausreichend regnet. Lücken im von 10 bis 15 Prozent sollten vorrangig mit Deutschem Weidelgras aufgefüllt werden, da dieses schnell wächst, einen hohen Futterwert bietet, eine dichte Narbe bildet und ein essentieller Bestandteil der Grünlandmischung ist. Die Nachsaat benötigt guten Kontakt zum Boden und eine gekürzte Altnarbe. Die sollte, abhängig von den Wetterbedingungen, bis spätestens Mitte Oktober abgeschlossen sein. Aufgrund des dieses Jahr vermehrten Auftretens von Rostbefall ist die Wahl rostresistenter Grassorten empfehlenswert.

Die Dauer der Herbstbeweidung variiert je nach Niederschlagsmenge. Bei mildem Wetter kann das Grünland länger genutzt werden. Eine an die vorherigen Schnitte angepasste Nachweide fördert die Qualität der Grünlandnarbe. tragen durch Betreten und Abweiden zu einer dichteren und damit winterhärteren Narbe bei. Die Beweidung sollte jedoch rechtzeitig vor starken Regenfällen beendet werden, um die Regenerationsphase des Grünlands einzuleiten.

Ein letzter Schnitt oder Mulchen des Grünlands sollte Ende Oktober erfolgen, wenn die Grasbestände über 10 cm hoch sind. Hohe Bestände sind frostempfindlich, und ein abschließender Reinigungsschnitt oder Mulchen hält die Grasnarbe kurz und ermöglicht eine effektive Regeneration vor dem Winter. Sollte der letzte Schnitt früh im Herbst erfolgt sein und das Deutsche Weidelgras weiter gewachsen sein, ist ein weiteres Mulchen sinnvoll. Nicht genutzte Futterreste sollten ebenfalls abgemäht oder gemulcht werden, um Futterqualität zu erhalten und zu vermeiden.

Die Kalkung spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung der Bodenfruchtbarkeit im Grünland. Kalk verbessert chemisch die Nährstoffverfügbarkeit, bildet physikalisch Brücken zwischen den Tonteilchen und stabilisiert den Boden. Zudem fördert ein optimaler pH-Wert die Aktivität des Bodenlebens. Je nach Bodenbeschaffenheit und Humusgehalt sollte der pH-Wert im zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Bei Staunässe, die die Zusammensetzung des Bestands verändert und das Wachstum von unerwünschten, feuchtigkeitsliebenden Unkräutern fördert, ist eine regelmäßige Wartung der Drainagesysteme unerlässlich, um ihre Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten.

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