Nach neun Jahren auf Platz zwei hat Deutschland die Spitzenposition im globalen Hopfenanbau von den USA zurückerobert. Laut dem Verband Deutscher Hopfenpflanzer wird in Deutschland auf etwa 20.300 Hektar Hopfen angebaut, was mehr ist als in den USA, die zuletzt neun Jahre lang führend waren. Fast die gesamte weltweite Hopfenernte wird zur Bierproduktion verwendet.
Obwohl sowohl in den USA als auch in Deutschland die Anbauflächen im Vergleich zu 2023 reduziert wurden, war der Rückgang in den USA deutlich größer. Dort schrumpfte die Anbaufläche von 22.500 Hektar auf 17.800 Hektar. Ein Grund für diesen globalen Rückgang könnten die weiterhin hohen Lagerbestände an Hopfen sein, die zu sinkenden Preisen führten und den Hopfenanbau weniger attraktiv machten.
Der Hopfenpflanzerverband betrachtet die Situation der Branche mit Sorge. Fast die gesamte Hopfenproduktion wird für die Bierherstellung genutzt, und der Absatz von Bier stagniert weltweit, was den Markt zusätzlich belastet. Erich Lehmair vom Hopfenpflanzerverband erklärte, dass in den USA mehr stornierbare Verträge bestehen, was die Produktion dort schneller unattraktiv mache als in Deutschland.
Mit der aktuellen Verschiebung ist die Hallertau wieder das größte Hopfenanbaugebiet der Welt. Zahlen des größten Hopfenhändlers Barth Haas aus Nürnberg hatten die Hallertau im vergangenen Jahr noch knapp hinter dem US-Anbaugebiet Washington gesehen, basierend auf Daten von 2022. Beide Gebiete sind jeweils die größten in ihren Ländern.
Deutschland und die USA dominieren den weltweiten Hopfenanbau. Global gibt es laut dem Hopfenpflanzerverband etwa 55.000 Hektar Anbaufläche, rund 4.800 Hektar weniger als im Vorjahr. Für die diesjährige Hopfenernte in Deutschland sind die Aussichten laut Lehmair jedoch positiv: „Der Hopfen steht im Moment gut“, sagte er. Allerdings sei es noch ungewiss, ob dies bis zur Ernte so bleibe, da dafür unter anderem ausreichend Regen im Sommer notwendig sei.