Der Maiszünsler, dessen Larven in intakten Maisstoppeln überwintern, stellt jedes Jahr eine Herausforderung für die Landwirtschaft dar. Die daraus schlüpfenden Falter besiedeln im Folgejahr sowohl eigene als auch benachbarte Maisfelder. Um die Überlebenschancen der Larven zu minimieren, ist das Mulchen der Stoppeln nach der Ernte auf vielen Höfen Standard. Dieses Jahr allerdings blieben viele Flächen ungemulcht oder wurden erst lange nach der Ernte bearbeitet. Ursachen hierfür waren oft die wechselhaften Wetterbedingungen und der Druck, in Trockenphasen eher die Bodenbearbeitung und Aussaat voranzutreiben, insbesondere wenn der Lohnunternehmer nicht zeitnah verfügbar war.
Die Anforderungen an die Zerkleinerung der Maisstoppeln variieren je nach Erntezeitpunkt. Während der Silomaisernte befinden sich die Larven oft noch auf dem Weg zur Stängelbasis und können durch den Häcksler beseitigt werden. Bei der späteren Ernte von Corn-Cob-Mix und Körnermais ist eine intensive Zerkleinerung der Stoppeln umso wichtiger, unabhängig von der Maissorte.
Viele Bauern pflügen nach der Maisernte den Boden um, um Schädlinge zu bekämpfen und den Boden auf die Aussaat vorzubereiten. Um den Maiszünsler und seine Larven wirksam zu bekämpfen, muss der Boden mindestens 15 cm tief bearbeitet werden. Allerdings kann das Einpflügen großer Mengen organischer Substanz auf der Oberfläche zu Problemen führen.
Als Alternativen zum herkömmlichen Mulcher werden oft Scheibeneggen oder Kreiseleggen sowie Fräsen verwendet, allerdings reichen diese Geräte oft nicht aus, um die Stoppeln ausreichend zu zerkleinern. Tests haben ergeben, dass Kettenscheibeneggen auf leichtem Sandboden das Maisstroh am effektivsten zerstören können, da die reibende Wirkung der Scheiben wichtiger ist als die schneidende.
In Reaktion auf das Problem des Maiszünslers haben einige Hersteller in den letzten Jahren Messerwalzen und schneidende Scheibenwerkzeuge entwickelt. Walzenförmig arbeitende Geräte zeigen besonders bei mürben Stoppeln gute Ergebnisse, während frisch abgeerntete, noch elastische Ernterückstände sich als schwieriger zu zerkleinern erweisen. Eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit ist dabei entscheidend, um effektive Ergebnisse zu erzielen und Verstopfungen zu vermeiden.
Einige Lohnunternehmer bieten als Lösung für das Problem von umgeknickten Stoppeln oder Verzögerungen zwischen Ernte und Mulchtermin integrierte Lösungen an, die direkt in den Erntevorsatz des Mähdreschers oder Feldhäckslers eingebaut werden. Diese Systeme benötigen jedoch einen zusätzlichen Kraftstoffbedarf von 2 bis 5 Litern pro Hektar.