Die Wirksamkeit von Herbiziden im Wintergetreide wird stark von der Anwesenheit spezifischer Ungräser beeinflusst. Dabei ist der Einsatz von Herbiziden im Herbst entscheidend für die erfolgreiche Bekämpfung dieser Unkräuter.
Ackerfuchsschwanz und Weidelgras stellen aufgrund ihrer Hartnäckigkeit und der zunehmenden Resistenzprobleme eine besondere Herausforderung im Unkrautmanagement dar. Eine rein chemische Bekämpfung dieser Ungräser mit herkömmlichen Herbiziden reicht oft nicht aus. Ein weiteres Problem ist das Fehlen wichtiger Wirkstoffe, was die Situation für Landwirte erschwert. Im Herbst kommt es daher nicht nur auf die Wahl des Saatzeitpunkts an, sondern auch auf die Bodenbearbeitung, um die Unkrautdichte zu verringern und die Herbizideffizienz zu steigern.
Eine strategisch geplante Saatbettbearbeitung kann dazu beitragen, den optimalen Saatzeitpunkt zu wählen und somit die Entwicklung von Ungräsern wie dem Ackerfuchsschwanz gezielt zu beeinflussen. Insbesondere eine feinkrümelige Bodenstruktur ist für die Wirksamkeit von Bodenherbiziden entscheidend. Die Herbstbehandlung spielt daher eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Ungräsern im Wintergetreide.
Blattherbizide sind besonders wirksam gegen bereits vorhandene Altpflanzen, die durch die Bodenbearbeitung nicht vollständig beseitigt wurden. Frühe Behandlungen mit zugelassenen Herbiziden wie Axial 50, Niantic oder Traxos sind dabei unerlässlich. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, ist ein Wechsel der Wirkmechanismen im Herbst ratsam. Gegen Keimlinge von Weidelgräsern sind insbesondere Wirkstoffe wie Flufenacet oder Prosulfocarb zu empfehlen. Eine frühzeitige Anwendung dieser Präparate, idealerweise im Vorauflauf, ist für den Bekämpfungserfolg ausschlaggebend.
Der Ackerfuchsschwanz, als dominierendes Ungras im Wintergetreide, breitet sich stetig aus. Herbizidresistenzen tragen maßgeblich zur zunehmenden Dichte dieser Ungräser bei. Eine effektive Herbstbehandlung kann dieser Entwicklung wirksam entgegensteuern. Selbst bei milden Wintern ist diese Maßnahme auch für mittlere bis späte Saattermine sinnvoll und bildet die Grundlage für erfolgreiche Frühjahrsbehandlungen, die in Versuchen ein Wirkniveau von etwa 75 Prozent erreichen können.
Windhalm, ein oft unterschätztes Ungras, kann bei hohen Besatzdichten zu Ertragsverlusten von 20 bis 40 Prozent führen. Dieses Ungras keimt im Herbst und ist aufgrund seiner schnellen Resistenzentwicklung besonders anfällig für Herbstbehandlungen. Die Effizienz dieser Maßnahmen ist beeindruckend und sollte in der landwirtschaftlichen Praxis nicht vernachlässigt werden.