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Ernteprognose Europa: Wasserüberschuss im Westen, Hitze im Osten

Die aktuellen Ernteprognosen in Europa werden durch extremes Wetter beeinträchtigt: Im Westen sorgt ein Übermaß an Wasser, im Osten herrscht hingegen Trockenheit und Hitze. Besonders betroffen von den widrigen Bedingungen sind im Westen und Kartoffeln, während im Osten der Mais unter der Trockenheit leidet.

Hohe Niederschlagsfrequenzen führen im Westen zu einer hohen Feuchtigkeit der Erntegüter und zwingen die immer wieder zu Pausen in den Erntearbeiten. Die EU-Kommissionsbehörde für Crop-Monitoring (MARS) hat ihre Ertragserwartungen für Juli für nahezu alle Kulturen nach unten korrigiert, obwohl die Werte noch nahe am Fünfjahresdurchschnitt liegen. Besonders betroffen sind Sonnenblumen, Körnermais und Ackererbsen, wohingegen die Erwartungen für Sommergerste und Hartweizen sogar leicht angehoben wurden. Die Gründe für die schlechteren Aussichten sind die anhaltenden Hitzewellen in Südosteuropa sowie extreme Nässe im Westen. Insbesondere die Regionen Ostungarn, Ostrumänien, Bulgarien und Griechenland leiden unter den hohen Temperaturen kombiniert mit anhaltendem Regendefizit, was die Erträge dort stark beeinträchtigt.

Während Winter- und Sommergetreide weniger von den extremen Bedingungen betroffen sind, leiden andere Kulturen in den Niederlanden, West- und Süddeutschland, Zentralfrankreich und Norditalien unter anhaltender Staunässe. Diese führt zu erhöhtem Schädlingsbefall und Krankheiten, was wiederum die erschwert. Eine Ausnahme stellt Sommergerste dar, deren Erträge durch günstigere Bedingungen in und Nordeuropa sogar über dem Durchschnitt liegen.

In Deutschland hat das gute Wetter für die meisten Winterkulturen zu spät eingesetzt, um noch einen positiven Effekt zu erzielen. Die Ernten für Wintergerste sind im Westen unterdurchschnittlich, im Süden jedoch durchschnittlich. Der Norden und Osten verzeichnen ebenfalls enttäuschende Ergebnisse. Auch im Westen blieben die Temperaturen unterdurchschnittlich, nur unterbrochen von einer kurzen Hitzewelle. Häufige Niederschläge, ergänzt durch Starkregen und Gewitter, führten zu hoher Kornfeuchtigkeit und wiederholten Ernteunterbrechungen. Im Süden und größtenteils in Westdeutschland sind die Böden weiterhin sehr feucht, was den Feldzugang und die Erntearbeiten verzögert. Im Allgemeinen profitierten die Sommerkulturen von dem schönen Wetter, außer im Westen, wo mehr Sonnenschein nötig wäre. Insbesondere in Süd- und Westdeutschland erhöht die Übernässung der den Krankheitsdruck, besonders bei Kartoffeln. MARS hat die Ertragserwartungen im Vergleich zum letzten Monat gesenkt, insbesondere für Winterkulturen und Wintergerste.

In Frankreich verschlechtern anhaltende Niederschläge die Aussichten für die Getreideernte erheblich. Die Landwirte stehen großen Herausforderungen gegenüber, da die meisten Winterkulturen und auch Wintergerste massiv beeinträchtigt sind. Nach einem relativ trockenen Start in den Juni begann es ab dem 13. Juni verstärkt zu regnen, was vor allem in der Osthälfte Frankreichs bis Mitte Juli anhielt. Die extremen Bedingungen beeinflussten auch die Sommerkulturen negativ.

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