Im Wintergetreide sind die ersten Larven der Getreidehähnchen entdeckt worden. Diese Larven, die durch eine schleimige Kothülle schwarz-glänzend wirken, schädigen insbesondere Weizen, Hafer und Sommergerste durch den sogenannten Fensterfraß am Fahnenblatt. Aktuell ist der Befallsdruck der Larven noch sehr gering. Eine Insektizidbehandlung wird nur empfohlen, wenn der Bekämpfungsrichtwert von einer Larve pro Fahnenblatt im Entwicklungsstadium EC 39 bis 59 überschritten wird.
Zugelassene Insektizide gegen Getreidehähnchen
Zur Bekämpfung der Getreidehähnchen sind lediglich Insektizide aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide zugelassen. Dazu gehören Präparate wie Cyperkill Max, Kaiso Sorbie/Bulldock Top, Hunter WG/Lambda WG/Lambdex Forte, Karate Zeon, Nexide und Sumicidin Alpha.
Zunehmender Blattlausbefall
Im Laufe des Ährenschiebens wurden auch erste Blattläuse in den Ähren gesichtet. Besonders in wärmeren Lagen mit hohem Stickstoff-Düngungsniveau nimmt der Befall zu. Blattläuse können sich unter günstigen Bedingungen schnell vermehren, wobei natürliche Feinde oft nicht ausreichen, um den Befall zu reduzieren. Es ist daher ratsam, zwischen dem Beginn des Ährenschiebens und dem Ende der Blüte regelmäßige Kontrollen durchzuführen. Eine Insektizidbehandlung sollte nur erfolgen, wenn die Bekämpfungsrichtwerte überschritten werden.
Alternativen zu Pyrethroiden zur Bekämpfung von Blattläusen
Aufgrund zunehmender Resistenzen sollten Pyrethroide nicht zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt werden. Stattdessen stehen Alternativen wie Pirimor G und Teppeki zur Verfügung. Beide Mittel sind in allen Getreidekulturen zugelassen und schonen dabei Nützlinge mehr als Pyrethroide. Wichtig ist, dass bei der Anwendung von Pirimor G die Temperaturen über 15 °C liegen, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Das Mittel wirkt sowohl über Kontakt als auch über eine Dampfphase, um auch tief sitzende Blattläuse zu erreichen.
Teppeki erfasst sicher versteckt sitzende Blattläuse an der Blattunterseite. Es sollte nur nach dem täglichen Bienenflug auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen angewendet werden, um den Bienenschutz zu gewährleisten.
Hinweise zum Bienenschutz
Beim Einsatz von Insektiziden ist der Bienenschutz von großer Bedeutung. Mischungen, die nicht auf Bienenschutz überprüft wurden, sollten vermieden werden. Tankmischungen bienenungefährlicher Insektizide mit Fungiziden oder Wachstumsreglern können gefährlicher für Bienen sein als die Soloanwendung der Insektizide.
Besonders bei der Anwendung von Pirimor G ist zu beachten, dass keine zusätzlichen Mittel mit dem Wirkstoff Pirimicarb innerhalb eines Kalenderjahres und den darauffolgenden drei Jahren auf denselben Flächen angewendet werden dürfen.