Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat die Zulassung für das glyphosathaltige Herbizid Roundup PowerFlex zurückgezogen. Dieser Schritt wurde „aus formalen Gründen“ vollzogen und gilt mit Blick in die Zukunft, wobei die gesetzlichen Fristen für den Abverkauf und Aufbrauch weiterhin Bestand haben. Bayer, der Hersteller des Produkts, bestätigte gegenüber AGRA Europe den Erhalt des Widerrufsbescheides. Eine rechtliche Auseinandersetzung gegen diese Entscheidung ist derzeit seitens Bayer nicht geplant.
Das Unternehmen war auf das Ende der Zulassung vorbereitet und plant bereits ab Januar 2025 die Einführung eines neuen glyphosatbasierten Herbizids. Bayer bietet zudem mindestens ein weiteres glyphosathaltiges Produkt an, das deutschen Landwirten zur Verfügung steht.
Vor dem Widerruf hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) 2023 Klage gegen Roundup PowerFlex beim Verwaltungsgericht Braunschweig eingelegt. Dieses Verfahren galt als Musterverfahren, das stellvertretend für andere glyphosathaltige Produkte stehen sollte. Der Widerruf der Zulassung wird von der DUH als Erfolg gewertet. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärte, dass die Organisation weiterhin daran arbeitet, ein Verbot anderer glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel in Deutschland zu erwirken.
Parallel dazu strebt die DUH zusammen mit der Aurelia Stiftung eine Klage vor dem Europäischen Gericht an, um die Erneuerung der EU-weiten Zulassung für Glyphosat anzufechten.