Anzeige
 

Herbstliche Nährstoffversorgung für Raps und Wintergerste

Die Herbstzeit ist entscheidend für die Nährstoffversorgung landwirtschaftlicher Bestände. Gemäß der Düngeverordnung (DüV) ist die Stickstoffdüngung nach der begrenzt, mit Ausnahmen für Raps, Zwischenfrüchte und Wintergerste. In besonders sensiblen „Roten Gebieten“ ist Stickstoff im Herbst generell nicht erlaubt, es sei denn, der Boden zeigt vor der Aussaat von Raps weniger als 45 kg/ha Nmin.

Raps sollte vor Wintereinbruch idealerweise 10 bis 12 Blätter entwickelt haben, um gut in den Frühling starten zu können. Bis zum Erreichen des 10-Blatt-Stadiums benötigt ein Rapsbestand mit etwa 35 bis 40 Pflanzen pro Quadratmeter ungefähr 80 kg/ha N, und für 12 Blätter sind bis zu 110 kg/ha N erforderlich. Ein Stickstoffmangel könnte das Blattwachstum verzögern und die Verlagerung von Stickstoff von älteren zu jüngeren Blättern führen, was die Knospenbildung beeinträchtigt und zu einem spärlicheren Schotenansatz führt.

Wintergerste erreicht vor dem Winter das wichtige Doppelringstadium, was eine erfolgreiche Überwinterung und Vernalisation signalisiert. In der Wachstumsphase vor der Winterpause nimmt Gerste pro Pflanze etwa 20 bis 25 kg/ha N auf.

Bleibt Stroh nach der Ernte auf dem Feld, wird zusätzlicher Stickstoff für den Abbau des organischen Materials benötigt. Das C/N-Verhältnis des Ernterückstands muss von etwa 70:1 auf 30:1 gebracht werden, um eine 75-prozentige Zersetzung zu erreichen. Dafür muss der Stickstoffgehalt der Rückstände auf etwa 1,3% erhöht werden, was eine zusätzliche erforderlich macht.

Für die Herbst-N-Düngung sollte beachtet werden: Ein Rapsbestand mit 35 Pflanzen/m² benötigt insgesamt 140 kg/ha N, wovon ein Teil durch den Boden und durch vorherige Früchte gedeckt wird. Bei einer maximal zulässigen N-Düngung nach DüV von 60 kg/ha muss daher die Düngung präzise geplant werden.

Für eine effektive Phosphordüngung im Herbst, insbesondere bei Raps, ist es wichtig, den Phosphorbedarf entsprechend des Nettoentzugs zu decken und den Nährstoff möglichst vor der Saat einzuarbeiten. Bei Kalium, das Raps in hohen Mengen benötigt, sollte selbst auf gut versorgten Böden im Herbst ausreichend gedüngt werden, um den Bedarf vor Winter zu decken.

Magnesium und Schwefel spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Magnesiummangel lässt sich kurzfristig mit Bittersalz behandeln, während eine angemessene Schwefeldüngung essentiell für die Wirksamkeit von Stickstoff ist. Insbesondere in sandigen Böden kann es zu Schwefelmangel kommen, was vorbeugende Maßnahmen erfordert.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

Studie zu Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel zurückgenommen

Ein führendes Wissenschaftsmagazin hat eine über die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln aufgrund erheblicher methodischer Schwächen zurückgezogen. Diese Untersuchung, erstellt von der NGO...

Herausforderung für Ackerbauern: Unsichere Zukunft für Flufenacet in Europa

Der in zahlreichen Herbstherbiziden verwendete Wirkstoff Flufenacet könnte bald nicht mehr verfügbar sein. Dies ergibt sich aus der periodischen Überprüfung durch die...

Rübenkrankheiten durch Schilfglasflügelzikade: Qualität und Ertrag in Gefahr

Die Schilfglasflügelzikade stellt für die deutschen Zuckerrübenanbauer eine erhebliche Bedrohung dar, da sie zwei ernsthafte – das Stolbur-Syndrom und das SBR...

EU-Maisernte 2024: Rückgang trotz gestiegener Anbauflächen

Die Europäische Kommission erwartet für das Jahr 2024 einen signifikanten Rückgang der Maisproduktion innerhalb der EU, besonders in den östlichen Mitgliedsländern. Trotz...

Leichter Rückgang bei der Rapsproduktion

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) hat neue Daten für das Wirtschaftsjahr 2023/24 veröffentlicht. Diese zeigen, dass die von Raps sowie der Selbstversorgungsgrad...