Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sieht sich massiver Kritik von 30 Verbänden der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft ausgesetzt. Diese fordern das BMEL auf, die Pläne für das „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ zurückzuziehen. Die Verbände argumentieren, dass der Vorschlag des Ministeriums keine zukunftsweisenden Lösungen für die Landwirtschaft biete.
Die betroffenen Verbände setzen sich für einen nachhaltigen und fachlich fundierten Schutz land- und forstwirtschaftlicher Kulturen vor Schädlingen, Krankheiten und Konkurrenzpflanzen ein. Sie kritisieren, dass das BMEL-Programm falsche Schwerpunkte setze, indem es moderne Technik, Innovation und Fortschritt ignoriere und stattdessen einseitig auf ordnungsrechtliche Maßnahmen und eine pauschale Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln fokussiere.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hebt hervor, dass eine grundlegende Neuausrichtung der Pflanzenschutzpolitik notwendig sei, um Produktionsverlagerungen ins Ausland zu verhindern. Ohne diese Änderungen wäre die Landwirtschaft, die Ernährungssicherung und der Umweltschutz gefährdet.
Im März 2024 hat das BMEL eine Diskussionsgrundlage für das sogenannte Zukunftsprogramm Pflanzenschutz vorgestellt. Trotz der allgemeinen Botschaft, die Ernten der Zukunft zu sichern und die Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren, konzentriert sich das Papier hauptsächlich auf die Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes.
Die Verbände betonen, dass der Schutz der Kulturen durch moderne und innovative Ansätze gewährleistet werden sollte, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und gleichzeitig die Erträge zu sichern. Sie fordern das BMEL auf, das Programm zu überarbeiten und die Bedürfnisse der Landwirte stärker zu berücksichtigen.