Forscher der Universität Bonn haben herausgefunden, dass der Mischanbau verschiedener Pflanzenarten erhebliche Vorteile bringt. Ihre Untersuchungen zeigen, dass der gleichzeitige Anbau unterschiedlicher Arten das Wasser- und Nährstoffangebot auf den Feldern besser nutzt und zu höheren Erträgen führt. Diese Erkenntnisse sind im Journal of Pest Science veröffentlicht worden.
Die Studie deutet darauf hin, dass die Bekämpfung von Schädlingen durch das Stehenlassen einiger Unkräuter zwischen den Feldpflanzen unterstützt wird. Besonders positive Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Mischanbau mit der Anlage von Blühstreifen kombiniert wurde. Diese Maßnahmen locken nützliche Insekten an, die Schädlinge effektiv bekämpfen.
Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse und konkurrieren im Mischanbau weniger miteinander als in Monokulturen. So nutzen sie Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe effizienter, was zu höheren Erträgen führt. Bohnen beispielsweise binden Stickstoff aus der Luft und fungieren als natürlicher Dünger für andere Pflanzen.
„Pflanzenmischungen erschweren zudem das Wachstum von Unkräutern“, erklärt Prof. Dr. Thomas Döring vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn. „Sie werden auch weniger von Schädlingen befallen, da Insekten oft auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind.“ Gemeinsam mit Dr. Séverin Hatt hat er untersucht, ob sich diese Vorteile durch zusätzliche Maßnahmen noch verstärken lassen.
In einem zweijährigen Feldexperiment wurden Bohnen mit Weizen sowie Saatmohn mit Gerste kombiniert. An den Feldrändern legten die Forscher Blühstreifen an, die nützliche Insekten anlocken. „Diese Insekten, wie Schwebfliegen oder Marienkäfer, fressen Schädlinge wie Blattläuse“, erklärt Döring. Der Befall der Mischkulturen durch Blattläuse nahm bis zu zwanzig Meter von den Blühstreifen entfernt deutlich ab.
Ein weiterer positiver Effekt zeigte sich: Mischkulturen unterdrücken Unkräuter auf natürliche Weise, jedoch nicht vollständig. Dies ermöglicht es nützlichen Insekten, sich weiter auf den Feldern auszubreiten. Die verbliebenen Unkräuter stellten dabei keine Gefahr für den Ertrag dar, sondern trugen sogar zur Schädlingsbekämpfung bei.
Diese Ergebnisse stammen von Flächen, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet werden. Ob sie auch auf konventionelle Landwirtschaft anwendbar sind, muss noch untersucht werden. Für den Ökolandbau lässt sich jedoch eine klare Empfehlung ableiten: Landwirte sollten Blühstreifen anlegen, auf Saatmischungen setzen und sich von verbleibenden Unkräutern nicht abschrecken lassen. Diese Kombination von Maßnahmen hilft, Schädlinge zu kontrollieren und gleichzeitig Unkräuter zu unterdrücken.