Forscher des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie haben ein Schlüsselprotein namens GAME15 identifiziert, das in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Science vorgestellt wurde. Dieses Protein spielt eine zentrale Rolle bei der Produktion von Abwehrstoffen in Nachtschattengewächsen, was einen effektiven Schutz gegen bestimmte Insektenarten bietet.
Das Protein GAME15 beeinflusst die Bildung von Steroiden in Pflanzen wie Kartoffeln, Tomaten und Auberginen, einschließlich der bekannten giftigen Glykoalkaloide, die bereits für ihre abwehrenden Eigenschaften bekannt sind. Ein neuartiger Befund der Studie ist jedoch die Rolle des Proteins in der Synthese von Saponinen, einer weiteren Gruppe von Steroiden, die ebenfalls als Schutzmechanismus gegen Schädlinge fungieren.
Die Bedeutung von GAME15 wurde durch Experimente unterstrichen, in denen Pflanzen ohne dieses Protein deutlich anfälliger für Schädlinge wie Kleinzikaden und Kartoffelkäfer waren. Sarah O'Connor, eine der Hauptautorinnen der Studie, betont die Tragweite dieser Entdeckung: „Diese Ergebnisse eröffnen neue Wege für die Züchtung von resistenteren Pflanzensorten.“
Die Entdeckung hat nicht nur landwirtschaftliche, sondern auch medizinische Relevanz. Laut dem Informationsdienst Wissenschaft könnten bestimmte Saponine, die von diesen Pflanzen produziert werden, in der Krebstherapie, speziell bei Leberkrebs, Anwendung finden. Diese Pflanzensteroidverbindungen zeigen Potential für das sogenannte „Pharming“ – eine Technik, die die Erzeugung medizinisch wertvoller Wirkstoffe durch genetisch modifizierte Pflanzen ermöglicht und damit eine kosteneffiziente Medikamentenproduktion im großen Maßstab verspricht.