Anzeige
 

Neuer DIN-Standard fördert Carbon Farming in der Landwirtschaft

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat einen neuen Standard eingeführt, der die Methodik zur Messung der Kohlenstoffspeicherung in landwirtschaftlich genutzten Böden standardisieren soll. Diese Initiative, bekannt als Carbon Farming, zielt darauf ab, die Böden als natürliche Kohlendioxid-Senken zu nutzen, um den CO2-Gehalt der Atmosphäre zu reduzieren und somit die Klimabilanz der Landwirtschaft zu verbessern.

Bisher war es schwierig, die Effektivität von Carbon Farming einheitlich zu bewerten, da ein standardisiertes Messverfahren fehlte. Der neue DIN-Standard soll hier Abhilfe schaffen, indem er einheitliche und vergleichbare Daten zur Kohlenstoffspeicherung und -emission in der Landwirtschaft bereitstellt. Die Kapazität der Böden zur Kohlenstoffspeicherung sowie die Dauer der Speicherung sind größtenteils von der Art der Bodenbewirtschaftung abhängig, eine Erkenntnis, die durch Carbon Farming genutzt wird.

Die DIN SPEC 3609 mit dem Titel „Quantifizierung und Bewertung des organischen Kohlenstoffaufbaus und der Kohlenstoffemissionsveränderungen aus einer angepassten Bewirtschaftungsweise in und auf landwirtschaftlich genutzten Böden“ wurde entwickelt, um bisherige Bewertungsmethoden und Qualitätskriterien zu vereinheitlichen. Dieser Standard spiegelt einen mehrstufigen Ansatz wider, der durch ein Konsortium aus 17 Vertretern der deutschen Industrie, Verbände sowie dem öffentlichen und nichtstaatlichen Sektor erarbeitet wurde. Zudem wurde er durch unabhängige Experten zusätzlich überprüft.

Die Bezeichnung „SPEC“ steht für einen freiwilligen Standard, der im Gegensatz zu herkömmlichen Normen, die durch dauerhafte Ausschüsse erarbeitet werden, kein öffentliches Einspruchsverfahren erfordert. Die Europäische Union arbeitet derzeit an einem einheitlichen Zertifizierungsrahmen für qualitativ hochwertige CO2-Entnahme und Emissionsreduktion im Boden, zu dessen Grundlage die DIN SPEC 3609 in Zukunft beitragen könnte. Noch ist dieser Rahmen jedoch politisch nicht umgesetzt.

Initiiert wurde die DIN SPEC von den Unternehmen Klim GmbH, K+S Aktiengesellschaft und der Landwirtschaftlichen . Interessierte können den vollständigen Inhalt des DIN-Standards kostenlos über die Webseite von DIN Media herunterladen und so detaillierte Informationen zu den Spezifikationen und Anforderungen des Carbon Farmings erhalten.

Den Inhalt des DIN-Standards können Sie kostenlos bei DIN Media auf der entsprechenden Webseite herunterladen.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

Fludioxonil vor dem Aus: Welche Alternativen gibt es für Beizen?

Ein bewährter Wirkstoff in der Saatgutbehandlung steht vor dem Aus. Fludioxonil, das in zahlreichen Beizmitteln enthalten ist, wird voraussichtlich nur noch bis...

Trockenheit verändert Herbizideinsatz bei Kartoffeln

Die anhaltend trockene Witterung erschwert in diesem Frühjahr den gezielten Einsatz von Herbiziden im Kartoffelanbau. Aufgrund fehlender Bodenfeuchte können viele Präparate ihre...

Trockenes Frühjahr belastet Tierhaltung in Großbritannien

Weite Teile Großbritanniens erleben derzeit ein ungewöhnlich trockenes Frühjahr, das zunehmend auch die Landwirtschaft unter Druck setzt. Besonders Tierhalter sind aufgerufen, ihre...

Backpulver verliert EU-Zulassung – Winzer im Preis-Schock

Viele Winzer in Europa greifen seit Langem auf Natriumhydrogencarbonat zurück, um den Echten Mehltau zu bekämpfen. Der Wirkstoff ist günstig, einfach anzuwenden,...

Strategien für Landwirte gegen die Trockenheit

Trockenjahre wie 2018, 2022 und 2024 haben gezeigt, wie rasch Bodenfeuchte sinken und Feldkapazitäten erschöpft sein können. Damit Höfe...