Professor Dr. Herbert Ströbel, ein anerkannter Experte der Weihenstephan-Triesdorf Universität, setzt sich für eine nachhaltig intensive Landwirtschaft ein und hinterfragt dabei kritisch den aktuellen Trend hin zu mehr Ökolandbau. In seinen Analysen vergleicht er die Effekte von ökologischer und konventioneller Landwirtschaft auf Faktoren wie Flächenbedarf, Treibhausgasemissionen, Artenvielfalt, Lebensmittelqualität sowie die Produktions- und Umweltkosten.
Prof. Ströbel argumentiert, dass eine nachhaltig intensive Landwirtschaft in einigen Fällen ökologischer sein kann als reiner Ökolandbau. Obwohl der Ökolandbau oft als ideale Lösung für die Herausforderungen der Landwirtschaft und der Ernährungssicherheit angesehen wird, weist der Professor darauf hin, dass diese Methode aufgrund geringer Erträge und hoher Produktionskosten auf lange Sicht nicht immer geeignet ist, insbesondere in einer Welt mit begrenzten Ackerflächen und steigendem Nahrungsbedarf.
Der Wissenschaftler hebt hervor, dass die nachhaltige Intensivlandwirtschaft besser dazu geeignet sein könnte, Ziele wie Nachhaltigkeit, Reduktion von Treibhausgasen und Sicherung der Ernährung zu erreichen. Prof. Ströbel kritisiert die oft unkritische Überhöhung des Ökolandbaus, unterstützt durch politische Förderungen und die Bereitschaft der Verbraucher, höhere Preise für Bio-Produkte zu zahlen, welche die Wahrnehmung verzerren können.
Studien belegen, dass Ökolandbau nicht zwangsläufig die kosteneffizienteste Lösung darstellt und unter Umständen sogar negative Auswirkungen auf den Flächenbedarf und die Biodiversität haben kann. Andere Experten, wie Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen, unterstützen diese Ansicht und warnen vor einseitigen Bewertungen des ökologischen Landbaus. Sie plädieren dafür, eine realistische Einschätzung der Kosten und des Nutzens verschiedener Anbautechniken vorzunehmen.
Prof. Ströbel fordert die Verbraucher auf, einfache Narrative kritisch zu hinterfragen und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Landwirtschaftsformen sorgfältig abzuwägen, um eine fundierte Entscheidung über die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft treffen zu können.