Die Zahl der Saatkrähen in Bayern hat in den letzten Jahren stark zugenommen und verursacht erhebliche Probleme für die Landwirte. Nach einer Studie des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) belaufen sich die Schäden durch diese Vögel auf insgesamt über 657.000 Euro, basierend auf 178 gemeldeten Fällen. Vor allem in den Regionen Oberbayern, Schwaben und Niederbayern sind die Verluste durch den Verzehr und die Zerstörung von Pflanzen sowie Beschädigungen an landwirtschaftlichem Gerät besonders hoch.
Stefan Köhler, der Vorsitzende des BBV-Landesfachausschusses für Umweltfragen, hebt hervor: „Die durch Saatkrähen verursachten Schäden sind kein vereinzeltes Phänomen mehr. Die aktuelle Situation stellt eine ernsthafte Gefahr für die Landwirtschaft in Bayern dar. Die Verluste sind mittlerweile untragbar.“ Deshalb drängt der Verband auf eine schnelle und umfassende Reaktion der zuständigen Behörden.
Insbesondere im Maisanbau wurden immense Schäden registriert, die sich auf fast 264.000 Euro summieren. Aber auch Spezialkulturen wie Gemüse, Obst und Energieholz leiden stark unter den Krähen. Insgesamt wurden landwirtschaftliche Flächen von über 670 Hektar teilweise oder vollständig zerstört. Dies führt nicht nur zu Ertragseinbußen, sondern erfordert auch den verstärkten Einsatz von Schutzmaßnahmen und die Reparatur beschädigter Betriebsmittel.
Landwirtschaftliche Betriebe und der BBV fordern von der Politik umgehende und effektive Maßnahmen zur Regulierung der Saatkrähenpopulation und zum Ausgleich der entstandenen Schäden. Ein integrativer Managementansatz, der präventive Vergrämungsmaßnahmen und regulative Eingriffe umfasst, wird als notwendig erachtet, um die Population wirksam zu kontrollieren. Auch die Schaffung eines staatlichen Fonds zur Entschädigung betroffener Landwirte wird vorgeschlagen, um die finanzielle Belastung der geschädigten Betriebe abzumildern.