Anzeige
 

Signifikanter Rückgang der britischen Ernteerträge durch nassen Winter

Die Analyse der Energy and Climate Intelligence Unit (ECIU) prognostiziert für dieses Jahr einen Rückgang der britischen Ernteerträge bei Weizen, Gerste, Hafer und um 4 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2023, schreibt agriland.co.uk. Dies entspricht einer Reduzierung der Produktion um 17,5%. Verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2023 wäre der Rückgang sogar noch größer – über 5 Millionen Tonnen oder 21,2%.

Als Hauptgrund für diesen starken Rückgang nennt die ECIU das „beispiellos nasse Wetter“ dieses Jahres, welches die britischen Felder stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Tom Lancaster, Landanalyst bei der ECIU, erklärte: „Dieser verregnete Winter richtet Verwüstungen auf den Feldern der an, sodass die Böden so wassergesättigt sind, dass sie nicht bepflanzt werden können oder zu nass sind, um Düngemittel auszubringen.“

Diese Bedingungen könnten nicht nur finanzielle Einbußen für die Landwirte bedeuten, sondern auch zu höheren Importen führen, um die entstandene Versorgungslücke in Großbritannien zu schließen. Zudem besteht das reale Risiko, dass die Preise für Brot, Bier und Kekse steigen könnten, da die schlechte Ernte voraussichtlich zu höheren Kosten führen wird.

Um den nasser werdenden Wintern, die durch den Klimawandel verursacht werden, standzuhalten, benötigen die Landwirte mehr Unterstützung, so Lancaster. „Die grünen Agrarförderprogramme der Regierung sind entscheidend, um den Landwirten zu helfen, in ihre Böden zu investieren, damit diese sich schneller von Überschwemmungen und Dürren erholen können.“

Besonders betroffen von den nassen Winterbedingungen ist die Weizenernte in Großbritannien. Die ECIU schätzt, dass die Weizenproduktion um bis zu 26,5% im Vergleich zu 2023 sinken könnte. Besonders hart getroffen könnte der Mühlenweizen werden, der höhere Qualitätsanforderungen erfüllen muss und dessen Erzeugung durch das nasse Wetter erschwert wird.

Die UK Flour Millers gaben letzte Woche bekannt, dass die Produktion von Brotweizen für 2024 auf Basis der prognostizierten Fläche und der Erträge aus den Vorjahren voraussichtlich die kleinste seit über zehn Jahren sein wird und fast 40% unter dem Niveau von 2023 liegt.

Colin Chappell, ein Ackerbauer aus Lincolnshire und Mitglied des Nature Friendly Farming Network (NFFN), beschreibt die Auswirkungen des Winters als „massiv“. „Wir haben den Winter fast ohne lebensfähige Aussaat überstanden, und obwohl es jetzt trocken genug ist, um einige Felder zu bepflanzen, sind einige so schlecht, dass sie dieses Jahr wohl nicht bestellt werden“, sagte er.

Die fortwährenden nassen Bedingungen beeinträchtigen auch die Aussaat von Frühlingskulturen wie Gerste. Dies könnte dazu führen, dass die historisch hohen Prämien für Braugerste bestehen bleiben, was die Kosten für Brauereien und Brennereien erhöht und die Preise für ein Pint Bier in die Höhe treiben könnte.

Lancaster warnte: „Landwirte sagen, dies sei der schlimmste Winter, den sie je erlebt haben. Gerade als die Lebensmittelpreise nach der Gaskrise zu sinken begannen, wird die Öffentlichkeit nun zu Recht besorgt sein, was dies für die Kosten ihres wöchentlichen Einkaufs bedeutet.“

„Mit zunehmenden Klimaauswirkungen, während die Welt sich erwärmt, müssen wir diesen Winter als Vorboten kommender Herausforderungen sehen. Der schnellere Übergang zu null ist der einzige garantierte Weg, diese Auswirkungen zu begrenzen und unsere Ernährungssicherheit zu wahren.“

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

Frankreich erwartet niedrigsten Weizenertrag seit 40 Jahren

Die französische Vereinigung der Getreideproduzenten (AGPB) prognostiziert für das Jahr 2024 einen deutlichen Rückgang der Weichweizenproduktion auf nur 62 dz/ha, was einem...

Erhebliche Niederschläge läuten den Herbst ein

Die kommenden Tage bringen für Deutschland einen deutlichen Wetterumschwung. Während der Sommer sich dem Ende zuneigt, stehen uns nun erhebliche Regenfälle bevor....

Brandenburger Bauernverband: Unterirdische Getreideernte und Politik

Die landwirtschaftliche Situation in Brandenburg steht dieses Jahr unter einem schlechten Stern: Die Getreideernte hat deutlich nachgelassen. Im Vergleich zum Vorjahr fiel...

Auswirkungen der Aussaatbedingungen auf den Maisanbau und die Preisbildung

Die Herausforderungen bei der Aussaat von in diesem Jahr haben zu einer Zunahme des Anbaus von Silo- und Körnermais geführt, obwohl...

Effiziente Keimhemmung und Qualitätserhalt bei Kartoffeln durch neue PET-Technologie

Die von Kartoffeln stellt Landwirte oft vor große Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Keimung, den Erhalt der Backfarbe und die...